SCHÖNBACH. Kaum vorstellbar jedoch traurige Gewissheit. Kein Wirtshaus im Hauptort - dieser neuen Herausforderung muss sich Schönbach wie viele andere NÖ Gemeinden - seit 1. Juni stellen.
Innerhalb kürzester Zeit verliert der Hauptort drei Gasthäuser. Nach einer Ortsversammlung mit mehr als 100 Teilnehmern aus allen Altersschichten ist klar, dass eine Lösung gefunden werden muss. Wie schnell sich das Ortsleben innerhalb von kürzester Zeit nach unten bewegt, zeigen ein paar Beispiele. Bürgermeister Ewald Fröschl (ÖVP) brachte es auf den Punkt: „Wir brauchen ein Wirts-/Gasthaus, weil die Menschen einen Ort brauchen, um Neues zu erfahren, um Meinungen auszutauschen, um miteinander zu reden, um miteinander Probleme zu lösen, gemeinsam zu lachen und zu feiern. Aber auch, weil Schönbach viele aktive Vereine hat, welche keine Vereinshäuser besitzen. An Sonntagen fehlt nach der Kirche der Treffpunkt für die ältere Generation.“
Vorrangig wird natürlich ein neuer Pächter gesucht der jegliche erdenkliche Unterstützung seitens der Gemeinde erhält. Zurzeit prüft die Gemeinde alternativ verschiedene Betreibermodelle. Von der Genossenschaft bis zur Vereinslösung ist alles denkbar. Das Wichtigste ist, betont Bürgermeister Ewald Fröschl, dass die Bevölkerung voll dahinterstehen muss und natürlich die Personalfrage.
Aktives Vereinsleben, aber kein Wirtshaus
„Den Tourismus erwischt es dabei am falschen Fuß“, betont der Obmann des Erlebnismuseumsvereines Schönbach Franz Höfer. In den letzten 20 Jahren hat Schönbach stark auf den Tagestourismus gesetzt. Die Wander- und Mountainbike-Wege wurden attraktiv gestaltet und der Wallfahrtstourismus ausgebaut. Viele neue Angebote wie der Lichtweg „Via Lucis“ sowie die Kloster-Schul-Werkstätten und das Wäschepflegemuseum wurden neu geschaffen. Zuletzt investierte die Gemeinde noch in den Klosterhof mit der Klosterbühne. All diese Maßnahmen bescheren Schönbach mit ihren Großveranstaltungen Korb- & Handwerksmarkt XL (15. August), dem Kriecherl- & Michaeli Kirtag (22. September) und Dorfweichnacht (3. Adventwochenende) rund 30.000 Tagesgäste pro Jahr. Die Verköstigung der Gäste ist dabei ein wichtiger Punkt.
Kloster-Schul-Werkstätten übernehmen Verköstigung
Bis neue Betreiber für drei Gaststätten gefunden werden, übernehmen die Kloster-Schul-Werkstätten die Verköstigung der Mittagsgäste. Dazu wurde eine Markthütte im Korb.Garten aufgestellt und mit Kochgeräten versehen. Mit Hilfe der Rexerei Schönbach werden hier 19 verschiedene Hauptspeisen (vom Schweinsbraten bis zur veganen Krautroulade) und fünf Suppen angeboten. Die Gläser inklusiver diverser Beilagen wie Speckkraut und Knödel werden innerhalb von 20 Minuten erwärmt und den Gästen serviert. Abendessen und Jause werden an die umliegenden Gemeinden je nach Abfahrtsrichtung verteilt.
Infos dazu (vom Kauf bis zur Pacht) gibt es bei der Marktgemeinde Schönbach 02827/7002 auf der Homepage www.schoenbach.gv.at oder Email gemeinde@schoenbach.gv.at.
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