SCHREMS. Das neue Buch von Roland Kernstock ist vor wenigen Tagen erschienen. Tips Redakteur Erich Schacherl traf sich mit dem schreibfreudigen Autor zum Interview.
Tips: In diesen Tagen wird dein dreizehntes Buch veröffentlicht. Im Frühjahr 2018 erschien dein Werk „Nordwald pur“, im Spätherbst 2017 „Es war einmal im Nordwald“. Du bringst also so zirka alle sechs Monate ein neues Buch heraus. Das ist beachtlich. Was treibt dich an, so schnell Bücher zu veröffentlichen?
Roland Kernstock: Die Begeisterung für meine Heimat und die Ideen, die förmlich aus mir heraussprudeln - und auch die positiven Reaktionen aus meinem Leserkreis. Ich denke, dass ich einen ganz persönlichen Stil gefunden habe und möchte die Leserinnen und Leser hinausführen in das Land. Es gibt so Vieles, das ich dort sehe, entdecke und erlebe; und das möchte ich mit meinem Leserkreis teilen, und zwar auf eine Art und Weise, wie es das sonst in dieser Form nicht gibt: Authentisch, abenteuerlich, auch humorvoll und mit großen Emotionen verbunden.
Tips: Vor jedem Buch das veröffentlicht wird, stehen Wochen und Monate intensiver Recherche- und Schreibarbeit. Es hat den Anschein, als würdest du nur mehr schreiben, jeden Tag, von Montag bis Sonntag? Schreibst du tatsächlich nur mehr oder gibt es da auch noch andere Beschäftigungen in deinem Alltag?
Roland: Das täuscht. Die Recherchen und die Vorarbeiten geschehen praktisch „nebenbei“ während eines längeren Zeitraums. Das Schreiben eines umfangreichen Buches nimmt tatsächlich nicht mehr als etwa zwei Monate in Anspruch. Ich schreibe nicht jeden Tag, sondern dann, wenn ich Zeit und Lust habe. Natürlich gibt es viele andere Beschäftigungen! Schließlich muss ich ja all die Abenteuer, von denen ich berichte, auch erleben! Dann gibt es die Country and Western-Music, meine Lieder und meine Konzerte; außerdem - das ist hier nicht so bekannt - bin ich in vorderster Front bei Erich von Dänikens weltumspannender „Ancient Astronaut Society“ (AAS) tätig und war bereits zweimal Referent beim jährlichen „One Day Meeting.“ Und eine bezaubernde Partnerin habe ich auch noch dazu - last, but not least.
Ein Arbeitstag von Buchautor Roland Kernstock
Tips: Bitte schildere den Tips Lesern wie ein typischer Tag von dir während der Zeit des Schreibens abläuft.
Roland: Naja, ich nehme mir ein bestimmtes Pensum vor und arbeite oft schon zeitig am Morgen, und es gibt sehr wohl Kaffeepausen oder kurze Fahrradausflüge in den Stadtpark oder zum Supermarkt. Wenn das, was ich mir vorgenommen habe, geschafft ist, mache ich Feierabend - das heisst dann: Musik hören, Gitarre spielen, in die Natur hinausgehen und abends eine schönen Film auf DVD schauen.
Tips: Wie lange hast du an dem neuen Werk tatsächlich geschrieben, vom ersten bis zum letzten Satz?
Roland: Ich führe zwar nicht Buch darüber, aber wenn alle Vorarbeiten gemacht sind - wenn ich also nur noch schreiben muss -, ist der Hauptteil eines Buches in einem Monat geschafft. Ein weiteres Monat geht für das „Beiwerk“ drauf; damit meine ich Foto- und Grafikteil, Anhang, Literaturverzeichnis, Entwurf der Titelseite und Ähnliches. Vom ersten bis zum letzten Satz dauert es also etwa zwei Monate - vielleicht auch weniger.
Tips: Interessant ist immer zu erfahren, wie ein Autor schreibt. Manche tun das am Computer, andere noch mit alten Schreibmaschinen und dann gibt es auch jene, die ihr Manuskript handschriftlich anfertigen. Wie ist deine Arbeitsweise?
Roland: Alle Vorarbeiten, Notizen und Querverweise erledige ich handschriftlich. Das Manuskript wird dann in das Notebook getippt, und zwar schon mit Blocksatz und Formatierung. Wenn ich eine Seite beendet habe, ist es bereits die fertige Buchseite.
Mythos Nordwald - Die Saga des Waldviertels
Tips: Wie ist der Titel des neuen Buches?
Roland: „Mythos Nordwald - Die Saga des Waldviertels.“
Tips: Wie ist es zu dem Titel gekommen?
Roland: Wenn ich den Begriff „Nordwald“ höre, verbinde ich damit viele Emotionen, Geheimnisse, Abenteuer und eine große Geschichte. Der Nordwald ist ein Mythos; und weil ich dessen Geschichte erzählen möchte, ergab sich dann der Untertitel „Die Saga des Waldviertels.“
Tips: Du hast vor einigen Monaten einmal gesagt, dieses neue Buch wird etwas besonderes. Ist „Mythos Nordwald - Die Saga des Waldviertels“ ähnlich aufgebaut wie deine bisherigen Bücher oder ist es diesmal anders?
Roland: Nein, es ist völlig anders aufgebaut. In den Siebziger Jahren las ich die „Colorado Saga“, in der der Autor James A. Michener die Geschichte von Colorado erzählt - von der Entstehung des Universums über die Zeit der Dinosaurier bis hin zu den Indianern und Trappern und den ersten Siedlern. Das Buch endet schließlich in der Gegenwart. Ich dachte mir: Dieses Konzept müsste sich doch auf das Waldviertel übertragen lassen. Und genau das habe ich gemacht.
Tips: „Mythos Nordwald - Die Saga des Waldviertels“ ist dein dreizehntes Buch. Bei der Zahl Dreizehn werden viele Menschen gleich abergläubisch. Wie siehst du das?
Roland: Ich halte nichts davon. Außerdem arbeite ich schon an Buch vierzehn!
Tips: Lass uns jetzt einen kurzen Blick ins Buch werfen. Worum geht es inhaltlich? Worüber schreibst du? Was erwartet die Leser?
Roland: Es kann zu einem unvergesslichen Abenteuer und zur Reise des Lebens werden“, schrieb Doris Buchegger. Ich wollte einen weiten Bogen spannen von der mythologischen Erschaffung des Universums über die prähistorische Zeit, das Altertum und das Mittelalter bis herein in die Gegenwart und damit ein Panorama eines wilden und mystischen Landes entwerfen - unserer Heimat. Im Verlauf der Handlung ziehen Neandertaler, Cro Magnon-Menschen, Waldnomaden, Kelten, Zauberer, Hexen und Holzfäller vorbei. Die Leserinnen und Leser werden die ziehenden Mammutherden in der Eiszeit begleiten, die Frühmenschen und die Nibelungen entlang der Donau, die Zigeunerwagen mit ihren ruhelosen Menschen und die Störche bei ihrem Flug von Südafrika in das Waldviertel. Ich möchte die Leserinnen und Leser in die Höhlen der Neandertaler führen, hinauf auf die Burgen zur Blütezeit der Ritter und hinein in die Spelunken zur Zeit der Räuberbanden. Es ist nicht mehr und nicht weniger als die Geschichte unserer Heimat; die Geschichte von Menschen, die lieben, leiden und kämpfen, sich Naturgewalten stellen und das Land zu dem gemacht haben, das es heute ist. Es ist die Saga des Waldviertels. Damit aber nicht genug: Farbfotos der wichtigsten Schauplätze und Ereignisse, eine Übersichtskarte, ein Grafikteil mit chronologisch geordneten Bildern und historischen Dokumenten, eine Chronik und genaue Wegbeschreibungen zu den Schauplätzen sollen das Buch auch zu einem Reiseführer für alle Nordwald-Fans machen.
Tips: Was kostet das Buch und wo ist es erhältlich?
Roland: Auch dieses aufwändige Buch kostet nur 20 Euro und ist in vielen Buchhandlungen und Erlebniswelten des Waldviertels erhältlich. Natürlich auch direkt bei mir ab Lager unter der Homepage www.roland-kernstock.at oder per Telefon: 0680 24 25 774. Per Email: roland.kernstock@gmx.at. Beim Postversand kommen fünf Euro Versandgebühren hinzu.
Tips: Sind Buchpräsentationen und Lesungen geplant? Wenn ja, wann und wo?
Roland: Offiziell wird das Buch bei meinem Konzert am 19. Oktober um 19:30 Uhr im Kulturzentrum Schrems präsentiert. Weitere Präsentationen sind derzeit nicht geplant; ich stehe dafür aber gern zur Verfügung.
Tips: Gönnst du dir jetzt mal eine Schreibpause oder arbeitest du bereits am nächsten Buch?
Roland: Von meinem nächsten Projekt sind bereits rund 100 Seiten geschafft. Es wird „Die Kraft des Nordwalds“ heißen und ist für 2019 geplant. Und für das Buchprojekt 2020 gibt es ebenfalls schon ein Konzept.
Tips: Danke für das Interview.
www.roland-kernstock.at
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden