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Grenzgeschichten: Geheimgehaltenes Elch-Revier

Martina Gahleitner, 19.08.2015 09:00

Die wenigsten Menschen im böhmischen Grenzland kennen den neuen Waldbewohner, den Elch. Sie wissen über ihn nicht viel, obwohl er bereits drei Jahrzehnte die Wälder durchstreift.

Im Böhmerwald findet der Elch einen geschützten Lebensraum.
Im Böhmerwald findet der Elch einen geschützten Lebensraum.

Das Elchrevier kennen auch die böhmischen Jäger; sie verraten aber nichts darüber. Die Elche werden von ihnen geschützt und bewundert. Würde man nicht die im Wipfelbereich verbissenen Laubbäume sehen, die ihre Äsung verraten, blieben sie verborgen.

Zwischen dem Moldausee und der Grenze soll sich eine kleine Gruppe der Elche sesshaft gemacht haben. Ihr ständiger Aufenthalt wird jedoch streng geheim gehalten. Die Elche werden auch nicht gejagt, vielmehr in den Wintermonaten sogar gefüttert. Als Lebensraum benötigen sie ein geschütztes Gebiet, das aus mehreren Hektar großen Waldflächen besteht. Niemand in Böhmen kann Auskunft geben, wie die Elche aus dem hohen Norden zu ihnen gekommen sind. Inzwischen bildeten sie in dem unbewohnten Grenzgebiet eine kleine Population von geschätzten dreißig Tieren. Elche sind jedoch Einzelgänger und legen im Wald weite Strecken bei ihrer Nahrungssuche zurück. Dabei fallen sie aber kaum auf.

Geschützter Lebensraum entlang der Staatsgrenze

Der einstmals streng bewachte Todesstreifen entlang der Staatsgrenze bot ihnen bis heute einen sicheren und unberührten Lebensraum. Aber nicht nur Elche, sondern auch andere Tierarten wie Luchse und Falkenvögel fühlen sich hier sicher vor den Menschen.

Elche sind Pflanzenfresser und fressen sich vor dem Wintereinbruch ein größeres Gewicht an, um die kalte, vegetationslose Zeit überleben zu können. Die Böhmerwaldelche erreichen vermutlich ein Gewicht von ungefähr 500 Kilogramm. Mit ihrem weit ausladenden Geweih können sie eine Größe bis zu zwei Meter erreichen. Das Leben der Elche im Böhmerwald wird aber immer geheimnisvoll bleiben.

Verfasser: Fritz Winkler


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