Hausärztliche Stellungnahme zu Kritik an Seniorenheim St. Georgen
ST. GEORGEN AN DER GUSEN. Heftige Reaktionen hat die Feststellung der Volksanwaltschaft von „zögerlich umgesetzten Hygienemaßnahmen“ im Seniorenheim hervorgerufen. Nun hat sich die Hausärztin des Heimes, Dr. Gudrun Eibl zu Wort gemeldet.
Die Stellungnahme im vollen Wortlaut: „Überrascht habe ich aus den Medien über angebliche Horrorzustände in unserem Seniorenheim gelesen und mich darüber sehr gewundert. Bei meinen regelmäßigen Hausbesuchen habe ich die Bewohner immer gut versorgt und fachgerecht gepflegt vorgefunden, die üblichen Hygieneregeln wurden penibel eingehalten, ärztliche Hilfe wurde bei Bedarf umgehend angefordert.
Die heurige Grippewelle ist etwas verspätet, dafür aber mit einer hohen Krankheitshäufung innerhalb kurzer Zeit aufgetreten – sowohl innerhalb als auch außerhalb des Seniorenheimes. Dass die Influenza eine gefährliche Erkrankung ist und regelmäßig Todesopfer unter besonders anfälligen Patientengruppen fordert, ist tragisch, aber keine überraschende Tatsache. In diesem Zusammenhang kann ich nur neuerlich die Wichtigkeit der Schutzimpfung besonders für ältere und vorerkrankte Menschen betonen. Auch für junge Gesunde, die die anderen gerne schützen möchten.
Aus meiner Sicht sind nach Auftreten der ersten erkennbaren Krankheitsfälle sofort alle notwendigen Maßnahmen zum Schutz noch nicht erkrankter Bewohner ergriffen worden. Insbesondere den Pflegefachkräften ist große Anerkennung für ihre unermüdliche harte Arbeit bei Tag und Nacht auszusprechen. Über alle Dokumentationsverpflichtungen, die uns im Gesundheitsbereich Tätigen überschwemmen, darf man nicht vergessen, dass die echte Arbeit nicht am Papier oder im PC stattfindet, sondern am Krankenbett – und die ist gut und sorgfältig gemacht worden“.
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