St. Oswalder baut Slide-Didgeridoos aus ganzen Baumstämmen
ST. OSWALD. Fasziniert vom Klang des australischen Instrumentes Didgeridoo, hat Carl Jungwirth beschlossen, selbst solche Blasrohre zu bauen. Er macht dies auf eine Bauart, die in Österreich ganz und gar nicht üblich ist.
Angefangen hat es für den gebürtigen Eferdinger vor 15 Jahren, als er auf eigenen Wunsch von seiner Familie zu Weihnachten sein erstes Didgeridoo bekommen hat. „Ich war sofort fasziniert von diesem Instrument. Der Klang hat mich begeistert“, blickt der heute 35-Jährige zurück. Das Musizieren damit hat sich Jungwirth selbst beigebracht, durch ständiges Spielen und Probieren. „Nur wenige können das Ins-trument spielen. Und jene die es können, behalten es oftmals für sich“, schmunzelt der Familienvater. Vor acht Jahren besuchte er mit einem Schulkollegen einen Kurs, wo er die richtige Atmung, fachsprachlich Kreisatmung, erlernte.
Vorbild aus Sardinien
Irgendwann ist er dann auf einen Didgeridoo-Hersteller aus Sardinien gestoßen, der das australische Instrument auf eine ganz besondere Art und Weise baut – nämlich aus einem ganzen Baumstamm herausgefräst und zu einem Slide-Didgeridoo angefertigt. Kurzerhand ist Jungwirth nach Sardinien gereist und hat sich solch ein Slide-Didgeridoo gekauft. „Mit einem Slide-Didgeridoo hat man die Möglichkeit, verschiedene Töne zu spielen. In Kombination mit dem Holz ist das der Wahnsinn“, erzählt Jungwirth. Er war so begeistert von dieser Didgeridoo-Version, dass der Wunsch nach einem zweiten nicht lange auf sich warten ließ. „Nur leider sind diese Instrumente sehr teuer. Darum hab ich mir gedacht, ich bau mir einfach selber eines“, erzählt Jungwirth, wie vor einem Jahr alles angefangen hat.
Werkzeug selber bauen
Der anfängliche Haken an der Sache war, dass es das nötige Werkzeug zum Bauen eines Didgeridoo gar nicht zum Kaufen gibt. „Jetzt musste ich mir erstmal das Werkzeug bauen, das war eine gscheite Herausforderung.“ Am Ende klappte es doch ganz gut und bald hielt Jungwirth sein erstes selbst gebautes Didgeridoo in den Händen. Nach dem Vorbild des Modells aus Sardinien. „Die Bauweise aus einem kompletten Baumstamm in Kombination mit der Slidebauweise gibt es so nur zweimal. In Sardinien und eben hier bei mir in St. Oswald“, erzählt er stolz. Die Baumstämme dafür bezieht Jungwirth aus heimischen Wäldern von Bekannten und Freunden.
Carlidooskope
Natürlich durfte auch ein eigener Name nicht fehlen. „Carlidooskope“ nennt der musikalische Bastler seine Instrumente. Das beinhaltet seinen Vornamen Carl, das Instrument Didgeridoo und die Teleskoprohre als Slidemechanismus. „Und irgendwann werde ich bestimmt mal nach Australien reisen, in das Ursprungsland der Didgeridoos.“ Wer mehr über dieses besondere australische Instrument erfahren möchte, kann sich gerne bei Carl Jungwirth melden. Tel. 0699/1056 7241.
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