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Manfred Wieningers neuer historischer Roman thematisiert vergessenes NS-Massaker in Jennersdorf

Thomas Lettner, 04.05.2018 09:34

ST. PÖLTEN. Der St. Pöltner Autor Manfred Wieninger ist vor allem für seine Bücher um Marek Miert, einen erfolglosen Privatdetektiv mit schlechten Manieren, der in der fiktiven ostösterreichischen Bezirksstadt Harland ermittelt, bekannt. Das jüngste Werk des 54-Jährigen „Aasplatz – Eine Unschuldsvermutung“ ist allerdings ein historischer Roman.

"Aasplatz - Eine Unschuldsvermutung" ist Wieningers 16. Buch.
  1 / 2   "Aasplatz - Eine Unschuldsvermutung" ist Wieningers 16. Buch.

„Aasplatz – Eine Unschuldsvermutung“ ist Wieningers sechzehntes Buch und im Februar im Residenz Verlag erschienen. In seinen historischen Romanen schildert Wieninger anders als in seinen Marek Miert-Krimis reale Verbrechen der österreichischen Kriminalgeschichte, über die nie etwas publiziert worden ist und die nie von öffentlichem Interesse waren.

Mauer des Schweigens brechen

„Aasplatz – Eine Unschuldsvermutung“ spielt im Jahr 1957 in der Steiermark. Im Zuge eines Sorgerechtsstreits zeigt Anna Koinegg den Vater ihres Kindes, einen ehemaligen Waffen-SS-Mann, als Judenmörder an. Der deutsche Soldat soll Anfang 1945 in Jennersdorf (Burgenland) an der Erschießung von 29 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeitern beteiligt gewesen sein. Doch die politischen Zeichen stehen auf Verdrängung und die Anzeige landet im Giftschrank, bis sich 1966 die deutsche Behörde einschaltet und der Akt beim Kriminalbeamten und ehemaligen Spanien-Kämpfer Hans Landauer auftaucht. Gemeinsam fahren die Mannheimer Juristen und der unliebsame Wiener Inspektor nach Jennersdorf, um die Mauer des Schweigens zu brechen und die Spuren eines Massakers zu finden, an das sich keiner mehr erinnern will.

Weitere historische Romane

„Aasplatz – Eine Unschuldsvermutung“ ist nicht Wieningers erster Roman, der große, ungeklärte Verbrechen der österreichischen Kriminalgeschichte und das Thema Nationalsozialismus aufgreift. 2012 erschien „223 oder Das Faustpfand“, in dem es um das Massaker von Hofamt Priel an 223 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeitern am 3. Mai 1945 ging. 2014 brachte er den Dokumentarroman „Die Banalität des Guten. Feldwebel Anton Schmid“ heraus. Der aus Österreich stammende Schmid war 1967 der erste ehemalige Angehörige der deutschen Wehrmacht, der von der israelischen Holocaust-Erinnerungs- und Forschungsstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ anerkannt und ausgezeichnet wurde.


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