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LUP könnte 2017 auch an Feiertagen fahren (mit Videos)

Leserartikel Werner Pelz, 01.12.2015 23:53

ST. PÖLTEN. Der Druck der größten Oppositionspartei, nämlich der VP-St. Pölten alleine wird es nicht gewesen sein, dass sich hinsichtlich Öffis in St. Pölten etwas bewegt, aber es beschleunigte die Sache wohl etwas. 

Präsentation der zukünftigen Pläne durch Verantwortungsträger und Verhandler. Foto: Pelz
  1 / 5   Präsentation der zukünftigen Pläne durch Verantwortungsträger und Verhandler. Foto: Pelz

Immerhin sind 2016 Wahlen in der Stadt, und hätte SP-Bürgermeister Matthias Stadler nicht reagiert, hätte ihn die VP mit dem heiklen Öffi-Thema – eigentlich einem ureigenen von Rot und Grün – vor sich hergetrieben.

Heute, einen Tag nach der Gemeinderatssitzung, kündigte Stadler in einer Pressekonferenz an, dass man etwa die LUP-Busse attraktivieren wolle, neue Linien, ein neues „Öko-Shopping“-Ticket einführen wolle – man braucht ja auch Teile der Wirtschaft im Boot – und auch der bisher von der SP-Stadtregierung mit Vehemenz abgelehnte LUP-Sonntagsverkehr könnte sogar kommen.

VP frohlockt

Die VP-Fraktion von Matthias Adl klopft sich nun auf die fiktive Parteibrust. Endlich bewege sich die rote Regierungsmehrheit und übernehme schwarze Forderungen. Konkret heißt es in einer an Medien, Wählerschaft und SPÖ adressierte Aussendung: „Wir bringen Bewegung in die Stadtpolitik und sind der inhaltliche Motor in der Landeshauptstadt. Das zeigen die heute vorgelegten Pläne zum LUP“.

Preis für Jahreskarte bleibt gleich - vorerst

Die Verbilligung der Jahreskarte auf Wien-Niveau komme dennoch nicht, unken die Schwarzen. Dafür seien keine ausreichenden Mittel vorhanden, grollt Stadler zurück und erhält argumentative Unterstützung vom Verkehrsverbund Ost Region (VOR).

Neues Monatsticket

Nun beglückt die Stadt Öffifahrer mit dem Angebot eines Monatstickets um 19 Euro - und das bereits ab Jänner 2016. Damit steigt man auch um 2 Euro in das Anrufsammeltaxi außerhalb der LUP-Betriebszeiten.

Sonntagsverkehr für Hauptrouten möglich, aber ...

Sämtliche Dienste für die LUP-Busse werden 2016 neu und internationale ausgeschrieben und sollen ab 2017 angeboten werden. Der erwähnte Sonntagsverkehr ist derzeit aber nur eine in der Ferne scheinende Vision, wenngleich nicht ausgeschlossen. „Diese kommt nur, wenn der Dienstleister für den öffentlichen Verkehr dies auch zu vernünftigen Preisen durchführen und anbieten kann“, klärt Stadler auf. Und wenn, wäre dies nur für die frequentierten Hauptrouten vorstellbar. Öko-Busse mit Elektro- oder Hybridmotoren sind derzeit eher nicht zu erwarten. Dafür werden neue Linien geschaffen, unattraktive abgeschafft oder eingeschränkt.

Die Finanzierung des Öffi-Systems in St. Pölten sei jedenfalls gesichert durch eine Drittellösung für die Bund, Land NÖ und Stadt geradestehen - und das bis 2025.

Video 1: Schweizer Verkehrsexperte Hannes Müller erklärt Pläne und Ansichten

Video 2: Bürgermeister Stadler erklärt seine Sicht der Dinge in Sachen LUP

Was bringt der LUP ab 2017, fragt die Pressesschreibstube im Rathaus in einer Aussendung und beantwortet ihre Frage gleich selbst:

Die Highlights in einem Satz: Ein Zehn-Minuten Takt auf der Nord-Süd Achse, die weitere Erschließung des St. Pöltner Westens und die deutlich verbesserte Anbindung der Stadteile Ratzersdorf und Viehofen.

Die neue Linie 12: Im 10 Minuten Takt von Nord nach SüdAuf der Nord-Süd Achse kommt es derzeit in den Stoßzeiten zu Kapazitätsengpässen. Zusätzlich wird durch die Erschließung der Glanzstoffgründe die Nachfrage steigen. Die neue Linie 12 wird vom Johannesplatz über Traisenpark - Hauptbahnhof - Josefstraße bis zum EKZ Süd fahren und vom Fahrplan her so gelegt sein, dass auf der Hauptachse ein attraktiver 10 Minuten Takt (statt jetzt 15 Minuten Takt) angeboten wird.

Linie 1 wird verlängertDer Stadtteil Viehofen boomt und entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem immer beliebteren Wohnquartier. Mit der Living City steht ein Großprojekt vor der Umsetzung, das gezielt den öffentlichen Verkehr in sein Gesamtkonzept einbezieht. Die zu erwartende Steigerung der Nachfrage soll durch die Verlängerung der Linie 1 aufgefangen werden. Endstation wird ab 2017 nicht mehr der Johannesplatz sein, sondern die Linie 1 wird über die Kuefsteinstraße und die Austinstraße zur neuen Endhaltestelle Bahnhof Viehofen führen.

Linie 9: Zurück zum HalbstundentaktDie Fahrgastzahlen bei der derzeitigen Linie 9A entwickelten sich nicht wie erhofft. Gleichzeitig gingen durch die Umstellung der Linie 9 auf einen Stundentakt die Fahrgastzahlen auf dem Ast in Richtung Pressehaus/Hafing zurück. Ab 2017 wird daher die Linie 9 wieder durchgehend im Halbstundentakt geführt. In Wagram wird die Linienführung in Richtung Osten mit der Endhaltestelle Untere Listengasse ausgebaut. Auch im Westen wird die Linienführung verbessert. Tierheim und Pressehaus werden nunmehr in beiden Richtungen bedient. Die neue Endhaltestelle wird am Ortseingang von Hafing liegen.

Neue Linie 13 für die Erschließung des WestensDie neue Linie 13 befährt mit kleineren Bussen den bisherigen westlichen Ast der Linie 9A (Waitzendorf, Witzendorf, Eisberg) und erschließt in weiterer Folge im Stundentakt vom Hauptbahnhof aus über die Propst Führer Straße, den Wirtschaftshof, Weitern und Ragelsdorf.

Eine Linie mehr für RatzersdorfDerzeit übersteigen die Fahrgastzahlen zu den Stoßzeiten in Ratzersdorf das Angebot von LUP und Regionalbuslinien, sodass teure Verstärkerbusse eingesetzt werden müssen. Der LUP wird daher im Stadtteil Ratzersdorf neu organisiert werden. Die Linie 3, die bisher am Johannesplatz endete, wird ab 2017 über die Baurechtsgründe mit der Endstation Veilchengasse geführt. Die Linie 7 wird beschleunigt. Ratzersdorf wird damit mit den Linien 3, 4 und 7 sehr gut erschlossen sein.Die Verlängerung der Linie 3 nach Ratzersdorf wird möglich, weil die Linie 3 auf ihrem westlichen Ast nur mehr bis zur Teufelhofer Straße geführt wird. Die Verlängerung in Richtung Missongasse war nur wenig genutzt worden. Die Waldsiedlung wird weiter von der Linie 5 bedient.

Linie 11 wird zur SchulbuslinieDa die Linie 11 außerhalb der Schulzeiten nur geringen Zuspruch fand, werden die Betriebszeiten den Schulzeiten angepasst.


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