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„Ente gut, alles bio“ - erste regionale Bioenten kommen aus St. Thomas

Sabrina Lang, 02.07.2018 14:34

ST. THOMAS. Auf die Ente ist Familie Jungreithmair aus St. Thomas gekommen. Seit März halten sie regionale Bio-Enten und nehmen damit eine Vorreiterrolle in Österreich ein. Sie sind der erste Betrieb Österreichs in dieser Größe.

6000 Bio-Enten werden in 49 Tagen am Hof der Familie Jungreithmair aufgezogen. Fotos: LangS
  1 / 4   6000 Bio-Enten werden in 49 Tagen am Hof der Familie Jungreithmair aufgezogen. Fotos: LangS

6000 weiß-gefiederte Mitbewohner auf Zeit leben am Hof von Franz und Doris Jungreithmair aus St. Thomas. Seit März führt das Ehepaar einen Bio-Enten-Betrieb, den ersten dieser Art in Österreich. Eigentlich war der Hof zur Haltung von Milchkühen ausgerichtet, bevor man auf die Ente kam. Zuvor baute man ein halbes Jahr an den beiden 620.000 Euro teuren und jeweils 430 Quadratmeter großen Ställen, in denen vor drei Monaten erstmals je 3000 Entenküken ihr neues Zuhause bezogen. Zu diesem Zeitpunkt waren die kleinen „Wuserl“ einen Tag alt. 49 Tage leben sie schließlich auf dem Hof und genießen ihr neues Heim inklusive Wintergarten und Auslauf, bis sie geschlachtet und auf den Speisetellern landen. Dieses Prozedere wird sich im Jahr cirka fünf Mal wiederholen.

Bewusst für Ente entschieden

Für Enten hätte man sich bewusst entschieden, erklärt Franz Jungreith­mair. „Wenn wir was machen, dann wollten wir auch schauen, dass wir die ersten sind. Und unser Interesse war für Enten immer größer als für Hühner“, so der Enten-Bauer, der seinen Betrieb bei einem Besuch von Landesrat Max Hiegelsberger vorstellte. Der Landesrat sieht in dieser Form der Landwirtschaft großes Potenzial: „Der Geflügelverbrauch steigt, sowohl national als auch global. Ein innovativer Gedanke, der hier erfolgreich umgesetzt wurde, regionale Investitionen ermöglichte und Arbeitsplätze im ländlichen Raum schafft und sichert“.

 

Ente mit Zukunft

Hinter dem Bio-Betrieb steht das Unternehmen „Die Eiermacher“ aus Kremsmünster. Von dort kommen die Entenküken für die Aufzucht. Der Betrieb besteht seit 1986. Zu den Unternehmensbereichen zählen die eigene Brüterei, Elterntierhaltung, der Handel mit Bruteiern und die Kükenproduktion sowie Junghennen und die Eier- und Fleischvermarktung. Die Regionale Bio-Ente ist allerdings ein völlig neuer Geschäftszweig, in dem Manfred Söllradl, Geschäftsführer von „Die Eiermacher“, großes Zukunftspotenzial sieht. „Die Menschen wollen eine breitere Speisekarte und auch wieder mehr selbst kochen. Der Geflügelverbrauch steigt. Deshalb hat Ente Zukunft“. Mit dieser Art der Entenproduktion sind sie der größte Produzent, der eine standardmäßige Bio-Entenproduktion betreibt. Dänemark ist das einzige Land, das ebenfalls Bio-Enten produziert. „Unsere Aufgabe ist es, die Enten wieder in die Köpfe zu bringen und zeigen, dass man das Tier als ganzes verwerten kann“, so Söllradl.

Mit der Ente im Geschäft

Seit Mai 2018 ist die regionale Bio-Ente bei Interspar erhältlich. So sei gewährleistet, dass die Ente ganzjährig verfügbar ist. „Das Ziel ist 6000 Enten pro Woche zu schlachten“, erklärt Söllradl. Aktuell seien es 3000. „Im Kühlregal erkennt man unsere Bio-Enten an der grünen Box mit dem aufgedruckten „Einfach ente“-Logo“, so Söllradl.

Daten und Fakten zur Bio-Ente

Eine Bio-Ente (Pekingente Rasse Star 53) frisst in ihrem Leben acht bis neun Kilogramm Futter. 3000 Tiere fressen pro Tag eine Tonne Futter. Das Tier wiegt zum Schlachttag cirka 3,5 Kilogramm Lebendgewicht und cirka 2,3 Kilogramm Schlachtgewicht. Ein Küken wiegt 50 Gramm. Ein Stall hat eine Größe von 430 Quadratmetern, der Wintergarten ist 130 Quadratmeter groß und zusätzlich hat jedes Tier 4,5 Quadratmeter auf der Weide Platz. Sind die Tiere 28 Tage alt, dürfen sie erstmals in den Wintergartenn bevor sie mit 49 Tagen geschlachtet werden.


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