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Nachfrage nach Wildfleisch steigt – Einsteiger gesucht

Martina Gahleitner, 25.10.2016 08:00

ST. ULRICH/BEZIRK. Auf fünf Hektar tummelt sich das Damwild rund um den Maderhof. Denn schon vor mehr als 25 Jahren hat die Familie Wiesinger eine Alternative zur herkömmlichen Landwirtschaft gesucht.  Mittlerweile ist das hochwertige Wildbret begehrter denn je. Auch für Neueinsteiger ist ausreichend  Marktpotenzial vorhanden.
 

51 bäuerliche Wildtierhalter gibt es im Bezirk Rohrbach, die meisten halten Damwild.  Foto: Wildverband
photo_library 51 bäuerliche Wildtierhalter gibt es im Bezirk Rohrbach, die meisten halten Damwild. Foto: Wildverband

Jeden Samstag Vormittag fahren Waltraud und Franz Wiesinger auf den Wochenmarkt in Rohrbach und den Bauernmarkt in Leonding und bieten ihre Waren feil. Schlögl, Kotelett, Filet vom Damwild ebenso, wie den preisgekrönten geräucherten Wild-Rohschinken, Wildboxer, Wildcabanossi oder ganz neu die Wildleberpastete. „2008 haben wir mit dem Marktfahren angefangen. Dann ist auch bald die Nachfrage nach Fertigprodukten gekommen“, erinnert sich Waltraud Wiesinger, die auf diesen Wunsch der Kunden schnell reagiert hat: Ragout, Leberschädel und Leberknödel oder eine Lasagne vom Damwild ergänzen deshalb das Angebot. „Das  wird uns eigentlich immer zu wenig“, sagt die Wildtier-Halterin aus St. Ulrich, die viel Zeit in der Küche verbringt, wo sie auch von Tochter Manuela Viehböck unterstützt wird.

Geschlachtet wird das Damwild ausschließlich am Hof. Jede Woche verarbeitet Franz Wiesinger mindestens einen jungen Hirschen, wofür ein EU-zertifizierter Schlacht-, Kühl- und Zerlegeraum eingerichtet wurde. Durch die rasche Verarbeitung und Direktvermarktung ist beste Fleischqualität garantiert.

Interessante Alternative für Grünland-Betriebe

Im Bezirk Rohrbach gibt es insgesamt 51 bäuerliche Wildtierhalter, nur in Vöcklabruck, Steyr und Freistadt sind es noch mehr. Trotzdem sind neue Anbieter willkommen, wie Andreas Hager vom Wildtierverband bestätigt. Marktpotenzial und Nachfrage seien auf jeden Fall vorhanden. Hager ist überzeugt, dass Wildtierhaltung gerade für Nebenerwerbs-Landwirte gute Möglichkeiten bietet. „Die größte Hürde ist die Erstinvestition für Zäune und die Tiere. Die Vermarktung geht dann meist von selbst – wenn die Tiere da sind, fragen die Leute gleich nach“, weiß er aus Erfahrung. Der Wildtierverband steht den Einsteigern und Umsteigern gerne beratend zur Seite.

Die meisten Betriebe im Bezirk Rohrbach halten übrigens so wie die Familie Wiesinger Damwild. Die kleine Hirschart ist auch für steiles, karges Gelände geeignet. Rotwild und Sikawild ist ebenfalls in den heimischen Gehegen zu finden.

Wildwochen in der Gastronomie

In ganz Oberösterreich werden jährlich 300 Tonnen Wildfleisch aus landwirtschaftlichen Gehegen produziert und überwiegend direkt vermarktet. Wichtiger Abnehmer ist aber auch die Gastronomie. „Die Wildwochen zählen bei den Gastronomen zu den stärksten Themenwochen, Wildfleisch wird gerne gegessen“, berichtet Rohrbachs Wirteobfrau Julia Falkner. Gute heimische Qualität  steht bei den Wirten hoch im Kurs, gerade beim Hirsch gibt es aber oft einen Engpass. Wichtig ist den Gastronomen, dass die Tiere in Bioqualität gezogen werden; Kraftfutter und schnelles Hochfüttern wirkt sich merkbar auf die Fleischqualität aus.


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