Nachhilfelehrer Gerald Steindl unterstützt St. Valentiner Schüler
ST. VALENTIN. Seit mehr als einer Woche findet an Österreichs Schulen kein Unterricht mehr statt. Schüler wurden von ihren Lehrern mit Übungsmaterial für zu Hause ausgestattet. Nachhilfelehrer Gerald Steindl bietet den Schülern seine Hilfe an und lädt zum Unterricht via Livestream ein.
„Manche Schüler erzählen mir sie bekommen überdurchschnittlich viele Aufgaben von ihren Lehrern über E-Learningplattformen zur Verfügung gestellt, andere Schüler erzählen sie haben fast gar keine Aufgaben und kennen sich mit dem aktuellen Stoff nicht aus“, sagt Gerald Steindl, Leiter des St. Valentiner Nachhilfeinstituts FitForEducation. Um die Schüler beim Lernen von zu Hause aus zu unterstützen bietet FitForEducation nun auch Einzellerneinheiten via WhatsApp-Videokonferenzen an und ab Dienstag, 31. März wird es sogar Unterricht-Livestreams zu verschiedenen Mathematikthemen der Unterstufe geben. Nähere Infos unter www.fitforeducation.at.
Tips hat nachgefragt
Tips: Wie sollen sich die Schüler zu Hause am besten organisieren, um strukturiert zu lernen?
Steindl: Die Eltern sollten sich zusammen mit ihren Kindern einen strukturierten Tagesplan ausmachen. Von wann bis wann gearbeitet wird, was es zu machen gilt und wann es gemeinsame Pausen gibt. Schüler bekommen von einigen Lehrer tagtäglich neue Aufgaben zugesandt und verlieren dabei schnell den Überblick was es überhaupt zu machen gilt und bis wann Übungen abgegeben werden müssen.
Tips: Haben Sie Tipps zur Konzentration?
Steindl: Eine Lerneinheit in meinem Nachhilfeinstitut dauert 45 Minuten. Maximal biete ich Doppeleinheiten an. Das hat schon seinen Grund. Es gibt Kinder, die sich nach 45 Minuten schon schwer mit der Konzentration tun und seien wir ehrlich, nach 1,5 Stunden fehlt auch uns Erwachsenen schon die Konzentration ordentlich zu Arbeiten. Ich als Lehrer und Sport-Diplomtrainer würde empfehlen nach 45 Minuten 15 Minuten Pause zu machen. Dabei mit dem Kind, wenn es möglich ist, ins Freie zu gehen. Kurz bevor man wieder mit dem Lernen beginnt, stelle ich die Kinder gerne auf ein Wackelbrett oder lasse sie mit einem Tischtennisball auf einem Tischtennisschläger durch das Lerninstitut gehen, mit der Aufgabe den Ball nicht fallen zu lassen. Somit kommt binnen kurzer Zeit, die Konzentration wieder zurück.
Tips: Wie können Eltern ihre Kinder beim Lernen unterstützen?
Steindl: Am meisten können Eltern ihre Kinder bei der Erstellung einer ToDo-List unterstützen. Die Aufgaben erledigen würde ich Kinder selbst machen lassen. Kinder fühlen sich ja auch stolz, wenn sie, wie ihre Eltern auch „HomeOffice“ machen dürfen. Am Ende der Lerneinheit können sich Eltern und Kinder ja auch gegenseitig zeigen, was sie erledigt haben. Dann bekommen auch Eltern vielleicht ein schlechtes Gewissen, wenn ihre Kinder mehr gemacht haben als sie selbst. :)
Tips: Macht es Sinn sich vielleicht mit anderen Schulkollegen über WhatsApp oder so zu vernetzen, um zu lernen?
Steindl: Meine Erfahrungen sind das große WhatsApp-Gruppen sehr leicht von der Arbeit ablenken, wenn minütlich neue Nachrichten eintreffen. Die Anzahl an verwendeten Medien sollte möglichst gering gehalten werden. Die Lernunterlagen werden den Schüler ja auch zumeist mit anderen Medien (Moodle, etc.) von den Lehrern zur Verfügung gestellt. Aber individuell Freunde via WhatsApp bezüglich Fragen zu kontaktieren finde ich eine super Möglichkeit.
Tips: Wie genau funktionieren Ihre Einzellerneinheiten via WhatsApp?
Steindl: Schüler oder Eltern rufen mich einfach an oder schreiben mir eine kurze WhatsApp-Nachricht welchen Stoff sie gerade in der Schule machen oder wobei sie sich nicht so gut auskennen und wann sie gerne einen Lerntermin via Videokonferenz haben möchten. Wir vereinbaren uns dann gemeinsam einen Lerntermin und ich rufe die Schüler zum vereinbarten Termin einfach via WhatsApp an.
Tips: Denken Sie, dass es nach Ostern mit der Schule wieder normal weiter geht?
Steindl: Ich würde es mir für die Schüler, Lehrer und Eltern wünschen, weil der Unterricht in der Schule doch für alle Beteiligten einen geregelten Ablauf darstellt. Ich selbst glaube jedoch nicht daran, dass die Normalität so bald zurückkehrt.
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