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Wissenschafter des Jahres ist eng mit Sierning verbunden

Robert Hofer, 30.03.2023 09:11

NEUZEUG. Seit 30 Jahren gibt es das Kuhschellen-Schutzprojekt in Sierninghofen-Neuzeug, eine wichtige Rolle spielt dabei Franz Essl.

  1 / 2   Im Jahr 2000 erhielt der Verein einen Landespreis, in der Bildmitte Franz Essl, rechts der damalige Landeshauptmann Josef Pühringer. (Foto: privat)

Im Jänner erhielt der Kronstorfer Franz Essl die Auszeichnung zu Österreichs Wissenschafter des Jahres. Der renommierte Ökologe und Biodiversitätsforscher ist als Mitglied des Natur- und Umweltschutzvereins Sierninghofen-Neuzeug auch eng mit der Region verbunden.

Kurz nach der Gründungsversammlung des Vereins im Dezember 1992 wurde der damalige Biologiestudent vom Naturschutz der Oö. Landesregierung beauftragt, das „Kuhschellenschutzprojekt am Keltenweg und Kreuzberg“ wissenschaftlich und auch praktisch zu betreuen. „Er hat ein Konzept für die Entbuschung der Leiten und anschließend ein Mähkonzept erstellt. Selbstverständlich war für ihn die aktive Mitarbeit bei all diesen Unternehmungen und die Freude an seiner Arbeit“, erzählt Vereinsobmann Florian Auer. „Besonders wichtig für ihn als noch studierender Biologe war es, seine wissenschaftlichen Erkenntnisse zu dokumentieren und auch der Öffentlichkeit zu präsentieren.“

Landespreis erhalten

Um der Bevölkerung den Kreuzberg und Keltenweg als Naturjuwel näher zu bringen, wurde von Essl der Naturführer „Kuhschellenleite“ gestaltet. Dieser zeigt auf, dass Arten- und Lebensraumschutz von großer Bedeutung sind. Dank der wissenschaftlichen Begleitung wurde dem Natur- und Umweltschutzverein Sierninghofen-Neuzeug im Jahr 2000 der Landespreis für Umwelt und Natur verliehen.

Mittlerweile lehrt und forscht Franz Essl im Department für Botanik und Biodiversität an der Universität in Wien und gilt als führender Experte in der Forschung zu invasiven Arten (z.B. fremde Pflanzen, die sich ausbreiten, dadurch die biologische Vielfalt und heimischen Pflanzenarten und auch die heimischen Ökosysteme gefährden). Seinen Vorstellungen entsprechend muss Österreich mehr Maßnahmen zum Artenschutz setzen, denn es gibt in Österreich mehr als 2.000 durch den Menschen eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten. Viele davon sind harmlos, es gibt aber auch manche, die andere heimische Arten verdrängen und diese dann verschwinden.

Weiter aktives Mitglied

Durch die vielfältigen Arbeitsbereiche ist die Zeit für Franz Essl auch knapper geworden. „Wenn es irgendwie möglich ist, kommt er zu uns nach Sierninghofen und hilft bei der Mähaktion im Herbst jeden Jahres mit – jedenfalls ist er weiterhin aktives Mitglied“, sagt Obmann Auer.

Die Gewöhnliche Kuhschelle, auch Küchenschelle genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Hahnenfußgewächse. Weitere Infos: www.kuhschelle.at

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