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Flüchtlinge: Bürgermeister fordert Koordination bei Vergabe von Unterkünften

Online Redaktion, 20.03.2024 10:55

TERNBERG. „Deutlich mehr als hundert Flüchtlinge und Asylwerber sind derzeit in Ternberg untergebracht und es werden noch mehr“, erklärt Ortschef Günther Steindler (SP) und fordert ein Mitspracherecht der Gemeinden.

Günther Steindler ist Bürgermeister von Ternberg. (Foto: SP)
Günther Steindler ist Bürgermeister von Ternberg. (Foto: SP)

Der Bürgermeister der 3588-Einwohner-Gemeinde im Ennstal stellt klar: „Ich bin natürlich gerne bereit, humanitäre Aufgaben zu erfüllen und zu helfen. Ich fordere aber eindringlich, dass eine Gemeinde bei der Neuvergabe von Unterkünften ein Recht auf Mitsprache haben soll. Es muss eine gezielte Koordinierung und einen Aufteilungsschlüssel entsprechend der Bevölkerung geben.“

„Keinerlei Handhabe“

Als Gemeinde, so Steindler, habe man derzeit keinerlei Handhabe, wo ein Asylquartier entstehen kann. In Ternberg liegen die Unterkünfte nahe beieinander, nämlich im Zentrum von Ternberg. In einer ehemaligen Diskothek sollen weitere Unterkünfte geschaffen werden. „Und in einem neuerlichen Quartier im Ortszentrum ziehen gerade Asylwerber ein“, so der Bürgermeister.

„Lukratives Geschäft“

Alle Quartiere werden in Privatbesitz bzw. als GmbH geführt. „Die Beherbergung der Hilfesuchenden ist ein lukratives Geschäft“, stellt Steindler fest, „alle Aufgaben, die damit einhergehen, betreffen aber auch die Gemeinden.“ Das sei finanziell eine Herausforderung, aber auch menschlich, weil womöglich „völlig unvorhergesehene und über vielfältige Sprachbarrieren hinweg nötige Unterstützungen zu erbringen sind.“ Etwa als Schulerhalterin, im Kindergarten, bei Behörden, in der Verwaltung, bei medizinischer Betreuung oder beim Organisieren eines Dolmetschers.

„Jene, die als Quartiergeber profitieren, sind vielfach von diesen Aufgaben entbunden. Es liegt schlussendlich bei der Gemeinde“, sagt Günther Steindler, „und dieses System stelle ich generell infrage“.


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