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Waldfrieden Steyrling: Letzte Ruhestätte im Wald

Susanne Winter, MA, 31.10.2018 16:09

STEYRLING. Menschen, welche sich mit den Themen Bestattung und letzte Ruhestätte beschäftigen, entscheiden sich zunehmend für eine Naturbestattung. Eine Möglichkeit dafür bietet beispielsweise der Waldfrieden Steyrling.

Foto: Fürstlich Schaumburg-Lippische Forstverwaltung
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Da sich die meisten Menschen ungern mit ihrem eigenen Ableben befassen und oft kein bestimmter Wunsch betreffend des Umgangs mit den sterblichen Überresten geäußert wird, organisieren die Hinterbliebenen dann meist – mit Unterstützung des Bestatters – eine „konventionelle“ Beerdigung. Eine „modernere“ und immer öfter gewünschte Art der Bestattung bietet die Fürstlich Schaumburg-Lippische Forstverwaltung in der Steyrling an.

Waldfrieden der Fürstlich Schaumburg-Lippische Forstverwaltung

Die Fürstlich Schaumburg-Lippische Forstverwaltung ist ein Forstbetrieb mit rund 7.000 Hektar Gesamtfläche. Eigentümer ist Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe aus Bückeburg/Niedersachsen. Neben Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei und Vermietung nicht mehr betrieblich genutzter Häuser und Hütten, wird hier seit 2016 der Waldfrieden Steyrling betrieben.

Verrottbare Urnen im Wurzelbereich von Bäumen oder auf Waldwiese beigesetzt

Auf einem circa vier Hektar großen Waldstück bietet die Fürstlich Schaumburg-Lippische Forstverwaltung die Möglichkeit, Krematoriumsasche in verrottbaren, also biologisch abbaubaren, Urnen im Wurzelbereich von bestimmten Bäumen oder auf der dazugehörigen Waldwiese beisetzen zu lassen. Idealerweise wird die Beisetzungsstelle bereits zu Lebzeiten ausgesucht und eine Nutzungsvereinbarung geschlossen. Dies gilt dann 25 Jahre ab dem Zeitpunkt der Beisetzung (wobei es bei Familienbäumen, welche sich Vertreter mehrere Generationen sichern, lange dauern kann bis die Frist anläuft).

Natur pur im Waldfrieden Steyrling

Viele Kunden entscheiden sich aus Naturverbundenheit für die letzte Ruhe im Waldfrieden. Der Vorstellung schnell in den Nährstoffkreislauf zu gelangen, vom Baum aufgenommen zu werden um sich mit dem fallenden Laub weiter zu verteilen, ist vielen Menschen sympathischer als die Vorstellung in einem Sarg zu verwesen. „Darüber hinaus ist eine Naturbestattung günstiger. Die teuersten Beisetzungsstellen kosten 1.500,- Euro brutto, die günstigsten weniger als die Hälfte davon. Dazu kommt nur noch ein Kostenersatz für die Beisetzung selbst. Also keine laufenden Kosten, Verlängerungsgebühren und so weiter“, erklärt Christian Redl von der Fürstlich Schaumburg-Lippischen Forstverwaltung. Es ist auch keine Grabpflege notwendig.

Jedoch ist kein Grabschmuck oder ähnliches erlaubt, lediglich eine kleine Plankette, deren Größe vorgeben wird. Der Wald soll in seinem Erscheinungsbild erhalten bleiben. Der Waldfrieden Steyrling ist nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Seine Wege sind nicht barrierefrei. Im Winter findet keine Schneeräumung statt.


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