Ehepaar aus Strengberg wurde beim riz up genius Award Zweiter in der Kategorie „Geniale Unternehmen“
STRENGBERG. In vielen Elektrogeräten befinden sich Akkus. Gefährlich wird es, wenn ein defekter Akku beim Laden überhitzt und zu brennen beginnt. Abhilfe schafft der „SECVEL Fire Protection Bag“.
Im Mai räumte das Amstettner Startup „SolOcean“ den zweiten Platz beim riz up genius Ideen- und Gründerpreis in der Kategorie „Geniale Startups“ ab (Tips berichtete). Dass das Mostviertel ein Land kreativer Köpfe ist, bewies auch das Strengberger Ehepaar Michael und Traudi Veigl, das mit dem „SECVEL Fire Protection Bag“ - einer Sicherheitstasche für Handys, Tablets oder Laptops - den zweiten Platz in der Kategorie „Geniale Unternehmen“ holte.
Powerbank brannte ab
Auf die Idee kam Erfinder Michael Veigl voriges Jahr, als in seinem Haus in Strengberg eine Powerbank überhitzte und zu brennen begann. „Ich habe einen Fetzen genommen und sie vor die Haustür gebracht, wo sie abgebrannt ist“, erzählt er. Im Inneren der Sicherheitstasche befindet sich eine Schicht aus Blähgraphit, die bei Temperaturen ab 150 Grad aufschäumt und den erhitzten oder brennenden Akku umschließt. Weil der Akku von der Außenluft abgeschnitten wird, ist der Brand nach kurzer Zeit beendet. Die Tasche verhindert zudem die Entweichung von Rauchgasen und erhitzt sich laut Testergebnissen selbst nicht über 108 Grad.
Sicherheit im Flugzeug
Einen großen Markt für sein Produkt sieht das Ehepaar Veigl im Bereich der Flugsicherheit. „Seit einem Erlass der IATA (Internationale Luftverkehrs-Vereinigung) aus dem Jahr 2016 dürfen Akkus nur mehr im Handgepäck transportiert werden. Ein brennender Akku kann eine Kettenreaktion auslösen. Im Flugzeug hat man also immer eine kleine Bombe mit an Bord“, sagt Michael Veigl. Ein weiterer Markt sind Hotels. „Viele Gäste haben nachts ihr Handy angesteckt auf dem Nachtkästchen liegen. Im Schlaf schläft aber auch der Geruchssinn“, erklärt der Erfinder. Fängt der Akku Feuer, könne man an den toxischen Rauchgasen schnell ersticken. Angedacht ist auch eine Sicherheitstasche für E-Bikes, eventuell sogar für E-Autos.
Prüfung auf Herz und Nieren
Produziert wird der SECVEL Fire Protection Bag von einer Herstellerin in Ried. Auch die Werbung und das Webdesing für ihre Produkte haben Michael und Traudi Veigl outgesourct. Derzeit wird der Protection Bag von der IBS (Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung) in Linz für den normalen Handelsverkehr geprüft. Im zweiten Schritt wird die EASA (European Union Aviation Safety Agency) in Köln die Sicherheitstasche prüfen.
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