Innovation aus Traun sichert regionale Produktion von Bauteilen
TRAUN/LINZ. In Österreich ist das Erzeugen von Einzelstücken und geringen Stückzahlen teuer. Ein Grund dafür ist der hohe Personaleinsatz. Zwei oö. Unternehmen haben im Rahmen eines Forschungsprojektes des Mechatronik-Cluster OÖ eine Lösung gefunden.
Die Neubacher Metalltechnik GmbH stellt in Traun komplexe Maschinen und Komponenten sowie Schweiß- und Schleifteile speziell für die Maschinenbaubranche, die Biomasse-Heizungsindustrie und die Lebensmittelbranche her.
Für das KMU war es bisher eine große Herausforderung, Kleinstserien und Einzelstücke zu einem marktkonformen Preis zu fertigen.
Bisher: bis zu 120 Stunden Schleifaufwand pro Bauteil
Denn geschliffene Oberflächen aus Edelstahl für Maschinen in der Lebensmittelindustrie müssen mit hoher Sorgfalt und Genauigkeit hergestellt werden. Pro Bauteil entsteht ein Schleifaufwand von 80 bis 120 und mehr Stunden.
Mit seinen Auftraggebern und dem Projektpartner FerRobotics Compliant Robot Technology GmbH aus Linz suchte Neubacher daher nach einer Lösung, die den Arbeitsaufwand reduziert und die Automatisierung optimiert.
Die Lösung heißt COMPETE – Computer Optimized Mechanic Enhancing Task Executor.
Die Bauteile werden nun unabhängig von der Stückzahl mittels Roboter automatisiert verarbeitet bzw. im Schweißbereich gefertigt. Beim Schleifen reduziert sich die Zeit für das manuelle Bearbeiten auf ca. 30 bis 40 Prozent pro Bauteil.
„Binnen 24 Stunden können nun bis zu drei Werkstücke (vor)geschliffen werden. Die Fachkraft kann sich voll und ganz dem Nachbearbeiten von unzugänglichen und komplexen Bereichen widmen“, sagt Christoph Neubacher.
Programmieraufwand für Roboter minimal
Die Herausforderung lag darin, die hohe Oberflächenqualität zu schaffen. Dies gelang mit dem richtigen Anpressdruck des Schleifkörpers. Der Programmieraufwand für die Robotertätigkeit ist durch die Digitalisierung und automatische Übernahme von Plandaten auf ein Minimum reduziert.
Produktion in OÖ. leistbar
Somit ist die Fertigung solcher spezialisierten Bauteile am Standort Traun zu marktkonformen Preisen möglich. Geplant ist die Ausweitung auf andere Bauteile und Bearbeitungsverfahren, um auch in Zukunft die Produktion von Kleinstserien und Einzelstücken in Oberösterreich zu sichern. „Dass dies am Standort OÖ möglich ist und nicht ausgelagert werden muss, sichert Arbeitsplätze in der Region“, so Neubacher.
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