Neue Glücksschule ohne Noten entsteht in Gramastetten
GRAMASTETTEN. Ab dem neuen Schuljahr im Herbst gibt es in Gramastetten eine neue Schule. Ikojenia, die Glücksschule, abgleitet vom griechischen Wort für Familie, entsteht derzeit in einem ehemaligen Blumengeschäft.
Bei der Glücksschule Ikojenia handelt es sich um eine Privatschule und daher ist ein Schulgeld von 750 Euro im Monat zu entrichten. Die Schule hat die Genehmigung für die Schulstufen 1 bis 4 erhalten. Diese werden in zwei Klassenräumen von drei Pädagoginnen unterrichtet werden. Dabei werden die Schulstufen 1 bis 2 und 3 bis 4 jeweils gemeinsam unterrichtet. Zum Schulstart im Herbst können Kinder in jeder Klasse einsteigen, doch die Schule ist baulich nur für 35 Kinder konzipiert.
Schule ohne Noten
„So wie Erwachsene bei Fortbildungskursen keine Noten benötigen, um zu lernen, benötigen das Kinder erst recht nicht“, erklärt Jochen Dickinger von Ikojenia. „Intrinsisches Lernen durch Tun, Erkennen und Erleben verinnerlicht nicht nur am besten das Erlernte, sondern dadurch bleibt auch die Lernfreude erhalten. Wenn junge Menschen Lesen und Rechnen ergreifen, funktioniert das spielerisch mit derselben Freude wie beim Schwimmen oder Fahrradfahren ohne Leistungsdruck“, erklärt Dickinger im Gespräch mit Tips.
Ein Wechsel in eine Schule mit Noten ist möglich, wenn die Privatschule über das Öffentlichkeitsrecht verfügt, denn dann erhalten die Schüler ein anerkanntes Zeugnis. Das Öffentlichkeitsrecht wird nach einer Überprüfung von der Behörde gegen Ende des Schuljahres rückwirkend verliehen, heißt es auf Tips-Anfrage seitens der Bildungsdirektion Oberösterreich.
Besondere Schule, besondere Fächer
An der Glücksschule werden auch Fächer wie Glück, Ästhetik und Natur unterrichtet. Kinder sollen zum selbstständigen, eigenverantwortlichen Arbeiten ermutigt werden. „Nicht die Vorbereitung auf das Funktionieren in einem Berufsalltag ist das Ziel, sondern den Weg zu einem glücklichen erfüllten Leben aufzuzeigen. Das gelingt durch Vorleben von Werten, die sich nicht ausschließlich an einem Leistungsprinzip orientieren“, so Dickinger.
„Eltern, die meinen, dass mit der Schule der „Ernst des Lebens“ beginnt oder es Noten und Leistungsdruck braucht, damit Kinder lernwillig sind, für diese Eltern ist die Schule nicht geeignet. Unterrichtsbeginn ist übrigens um 9 Uhr, weil wir uns nicht am Wirtschafsleben sondern ausschließlich an den Bedürfnissen der Kinder orientieren“, schließt Dickinger.
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11.06.2024 08:23
So sieht dir Schule der Zukunft aus, einfach genial
Aber für viele leider nicht leistbar