Jukeboxen, seltene Automaten und Oldtimer: Raritäten-König baut in Sonnberg „Geheimtipp“ weiter aus
SONNBERG/HELLMONSÖDT. Raritäten und Kurioses aus aller Welt aus den letzten 150 Jahren sammelt der Hellmonsödter Willi Ecker aus Leidenschaft. Da er wirklich viel gesammelt hat, stellt er Vieles davon in seinem privaten Museum in Sonnberg aus. Ein echter Geheimtipp, denn während Ecker in internationalen Kreisen und bei der Sendung Bares für Rares schon bekannt ist, kennen viele Mühlviertler seine Sammlung noch nicht. Das soll sich ändern, wird doch das Museum gerade auch ausgebaut.
Etwas versteckt, und auch nicht groß beschildert, befindet sich in der Gewerbezeile in Sonnberg ein auch noch vielen Mühlviertlern unbekanntes Raritäten-Areal. Unter dem Namen „Willitzer Nostalgie Museum“ sammelt hier der Hellmonsödter Willi Ecker Kurioses und Schätze aus aller Welt, die teils auf eine 150-jährige Geschichte zurückblicken. Und stellt diese in Hallen aus, die nach Voranmeldung, etwa im Zuge von Betriebs- oder Pensionistenausflügen, besichtigt werden können. Geburtstagsfeste können hier ebenso ausgerichtet werden – und: „Bei uns könnte man auch Hochzeiten feiern“, ergänzt der Sammler, der leidenschaftlicher Boogie-Tänzer ist. Die Besucher kommen etwa aus Österreich, Deutschland, Tschechien oder den Niederlanden.
„Wir sind ein etwas anderes Museum. Fad und langweilig war hier noch niemandem. Es ist auch alles katalogisiert“, so Willi Ecker.
Was es zu sehen gibt?
Viel, wirklich sehr viel – man sieht Sachen, von denen man gar nicht wusste, dass es sie gibt, auf mehr als 2.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Etwa tausende Automaten aller Art. Die Palette erstreckt sich vom Eierautomat über einen Schokoladeautomat bis hin zum Roulette-, Schieß-, Elektrisier- und Kraftmesserautomat, Zündhölzer-, Briefmarken-, Postkarten- oder Kondom- und Kugelschreiberautomat. Dazu gesellen sich Jukeboxen, Wurlitzer, Flipperautomaten, singende PEZ-Spender, alte Kinoprojektoren, tragbare Reisenähmaschine, Geweihschlitten und Eisroller sowie Konfettikanonen und ein Stück der in Linz abgetragenen alten Eisenbahnbrücke. Von den Oldtimern, Traktoren, Gramophonen, Mopeds und Zapfsäulen sowie ungewöhnlichen Kinderspielsachen und alten Karussellfahrzeugen ganz zu schweigen. Faszinierend und außergewöhnlich. Ein Riesenschatz, der ein Vermögen gekostet hat. Wie viel genau? Dies weiß nur Willi Ecker selbst, den beim Sammeln die Gattin Monika unterstützt. Woher er seine Raritäten bezieht? Aus der ganzen Welt: „Ich war dazu schon in Belgien und Italien, in den USA oder Dänemark persönlich. Vieles habe ich im Internet gefunden. Manches habe ich mir senden lassen, etwa aus Australien, Kolumbien oder Neuseeland.“
Bei der Österreich-Ausgabe der TV-Sendung „Bares für Rares“ war er mit seinen Objekten auch schon vertreten: „Das ist alles mein Privatbesitz, mein Lebenswerk, ich habe alles selber besorgt, und zwar von der ganzen Welt“, so der Mühlviertler, den die ganze Technik und die technische Entwicklung hinter all den Raritäten besonders interessiert.
Sein Herzensstück?
Eine C.C.Rider-Jukebox mit einem Wurlitzer-CD-Laufwerk, die in einen echten „57 Chevy“ eingebaut ist. Gekauft hat er diese (davon gibt es laut Ecker weltweit nur zwölf Stück) von Erotik-Darstellerin Dolly Buster.
Ecker ergänzt: „Um das alles zu sammeln, muss man a bissl verrückt sein und einen Vogel haben. Das Sammeln selbst ist schon eine gewisse Sucht. Aber es gibt Schlimmeres“, verrät der Mühlviertler im Tips-Talk.
Museum wächst weiter an
Und weil viele seiner Schätze noch in Lagerhallen liegen und derzeit nicht gezeigt werden können, baut der Raritäten-König jetzt selbst sein Museum weiter aus. Die heurige Erweiterung beträgt gut 300 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Dem nicht genug, wird auch bis 2026 noch weiter ausgebaut: „Ich bin jeden Tag auf der Baustelle.“
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