Günter Pröller: „Die Gastronomie macht den Job schon jetzt attraktiv“
URFAHR-UMGEBUNG Der Tourismus spielt auch im Bezirk eine wichtige Rolle. Der Feldkirchner Landtagsabgeordnete und Tourismussprecher der FPÖ Günter Pröller dazu:
Tips: Wie schaut es momentan mit dem Tourismus im Bezirk aus?
Pröller: Oberösterreichs Tourismus- und Freizeitwirtschaft blickt auf eine erfolgreiche Wintersaison 2018/19 zurück: Mit einem Plus von 17,6 Prozent der Übernachtungen ist das Mühlviertel führend in diesem Bereich. Das ist auf die Neueröffnung des Hotels Vortuna in Bad Leonfelden zurückzuführen, welches bis zu 55.000 Nächtigungen pro Jahr in die Region bringt. Ein Großteil der Nächtigungen wird im Tourismusverband Mühlviertler Hochland (174.823 Nächtigungen) verzeichnet.
Tips: Wie sieht es im Vergleich zum restlichen Bundesland aus?
Pröller: Mit einer Steigerung von 4,1 Prozent der Ankünfte liegt das Mühlviertel vor Linz mit 2,8 Prozent und knapp hinter der Region Donau OÖ, die eine Steigerung von 4,4 Prozent aufzeigt.
Tips: Wie sieht es mit der Anzahl der Beherbergungsbetriebe aus?
Pröller: Der Bezirk Urfahr zählt 102 Beherbergungsbetriebe, das bedeutet ein Minus von 10,5 Prozent im Vergleich zu vor fünf Jahren. Seit einem Jahr gibt es das Vortuna in Bad Leonfelden. Mit Juni erhält dieses als Sonderkrankenanstalt 74 weitere Betten. Neben der mentalen Gesundheit wird man sich in Bad Leonfelden dann auch um die Nachsorge und Rehabilitation von Krankheiten kümmern. Danach wird sich der Stand von derzeit 70 Beschäftigten auf mehr als 100 erhöhen.
Attraktive Arbeitsplätze
Tips: Was könnte man tun, um die Branche anzukurbeln?
Pröller: Ein wichtiger Hebel für die Weiterentwicklung eines erfolgreichen Tourismus-standortes sind und anderem die Absicherung der Hotelbetreiberkompetenz, eine bestmögliche Bündelung der Bundes- und Landesfördermittel, der Ausbau der Digitalisierung – sie beeinflusst und verändert die Rahmenbedingungen für den Tourismus massiv.
Tips: Das Thema zu wenige Arbeitskräfte im Tourismus trifft auch in Urfahr-Umgebung zu. Was kann man dagegen tun? Es gibt ja weltweite Konkurrenz?
Pröller: Der Fachkräftemangel machte seit Jahren den Tourismusbetrieben zu Hochsaisonzeiten extrem zu schaffen, denn viel zu oft war zu Saisonbeginn nicht klar, ob das gesamte Angebotsspektrum auch personell abgedeckt werden kann. Mit der neuen Saisoniers-Verordnung – der Koch scheint etwa neu auf der bundesweit geltenden Mangelliste auf – werden nun unsere langjährigen Forderungen und Vorschläge auch umgesetzt. Das ist mehr als erfreulich, denn diese neue Verordnung bedeutet mehr Arbeitskräfte für den Tourismusstandort.
Tips: Gibt es sonstige Maßnahmen, die das Image des Tourismus als Arbeitsplatz verbessern?
Pröller: Die Gastronomie macht den Job schon jetzt attraktiv. Zum Beispiel durch verbesserte Arbeitsbedingungen, Kinderbetreuung, moderne Personalunterkünfte oder Freizeitmöglichkeiten. Und den Nachwuchs über die Berufschancen aufklären. Um junge Menschen für die Gastronomie zu begeistern, muss man ihnen zeigen, dass die „Perlen“ der Region doch direkt vor unserer Haustür liegen. Zudem gibt es auch in der Gastronomie Aufstiegsmöglichkeiten, Man muss Führungsverantwortung übernehmen und ist nicht an einen Betrieb gebunden. Jeder kann sich weiterbilden und im In- oder Ausland erfolgreich werden.
Tips: Gibt es sonst noch etwas zu sagen?
Pröller: Mit dem Tourismusgesetz wurde dem touristischen System eine moderne und marktfähige Struktur gegeben und mit den neuen Tourismusverbänden ein innovativer Schritt in die Zukunft gesetzt. Die Ruder-Weltmeisterschaft 2019 in Ottensheim wird international für Aufmerksamkeit sorgen und damit eröffnet sich die einmalige Chance, unseren Bezirk Urfahr-Umgebung international einem breiten Publikum zu präsentieren. Eine positive Einstellung zum Tourismus und Optimismus sind wesentliche Voraussetzungen für die optimale Bewältigung der wirtschaftlichen Herausforderungen.
Der Tourismus in Urfahr-Umgebund in Zahlen
96.459 Nächtigungen in Bad Leonfelden; 40.941 Nächtigungen in Kirchschlag; 36.409 Nächtigungen in Vorderweißenbach. Ein Großteil der Nächtigungen wird im Tourismusverband Mühlviertler Hochland (174.823 Nächtigungen) verzeichnet.102 Beherbergungsbetriebe (-10,5 Prozent im Vergleich zu vor fünf Jahren)2.686 Betten (-3,2 Prozent im Vergleich zu vor fünf Jahren)
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