Ineo-Auszeichnungen im Bezirk: Wo der Lehrling als Kapital der Zukunft gesehen wird

Die Crème de la Crème der oö. Lehrbetriebe wurde kürzlich bei der ineo-Gala in Wels vor den Vorhang geholt. Das von der Wirtschaftskammer OÖ initiierte Gütesiegel feiert heuer nicht nur sein zehnjähriges Jubiläum, es wurde auch die 1.000er-Marke an zertifizierten Lehrbetrieben überschritten. Darunter befinden sich auch Betriebe aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung. Zwei davon gaben Tips einen kurzen Einblick darüber, wieso ihnen ihre Lehrlinge besonders am Herzen liegen.

Nordfels GmbH aus Bad Leonfelden: Ineo-Kategorie „Innovation“ - Platz eins

„ Wir bieten Sondermaschinenbau, also individuelle Kundenlösung zur Automatisierung von Produktionsprozessen. Aktuell bilden wir zehn Lehrlinge aus - sie sind eine wichtige Stütze im Unternehmen, bringen frischen Wind und neue Ideen und sind das langfristige Rückgrat der Firma“, so Johannes Kaar, einer der drei Firmenchefs. Er ergänzt: „Innovation findet bei uns in allen Bereichen der Automatisierung statt, von der Fertigung über Robotik bis hin zu KI-gestützten Kamerasystemen. Beim Bewerb haben wir mitgemacht, da es eine gute Gelegenheit war zu zeigen was auch relativ kleine Firmen an attraktiven Gesamtleistungen bieten können.“

Sein Geschäftsführer-Kollege Edmund Jenner ergänzt im Tips-Talk die Bedeutung der Lehrlinge für das Bad Leonfeldner Unternehmen Nordfels: „Bei uns haben alle Lehrlinge im Laufe der Lehrzeit die Möglichkeit sämtliche Stationen und Abteilungen der Technik genau kennen zu lernen und können sich gemäß ihrer Talente aussuchen, welche Bereiche vertiefend gelehrt werden. Die Kombination aus selbständigen Erarbeiten bzw. Üben von Fähigkeiten und Mitarbeit mit den jeweiligen Meistern ist essentiell für den jeweiligen Erfolg. Darüber hinaus wird während den Berufsschul-Phasen bei Bedarf Lernhilfe angeboten.“

Jedes Jahr starten hier etwa zwei bis drei Lehrlinge jährlich, die Lehrzeit beträgt 3,5 bzw. 4 Jahre: „Für uns ist eine gute Lehrlingsausbildung für den Aufbau von langfristigen Mitarbeitern sehr wichtig“, betonen die Chefs. So sind etwa alle Führungs- und Schlüssel-Positionen im Bereich Produktion hier durch Mitarbeiter besetzt, die alle mal mit einer Lehre bei Nordfels gestartet haben.

Wie es zur ineo-Teilnahme kam? „Wir wollen zeigen, dass Hightech nicht nur mit Akademikern umgesetzt werden kann, sondern auch Lehrberufe das Arbeiten an Innovationen ermöglicht und Lehrlinge und Lehre-Absolventen auch dahingehend einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten“, hält Jenner fest.

Tischlerei Pühringer aus Reichenthal: Ineo-Kategorie „10 bis 99 Mitarbeiter“ - Platz zwei

„Es ist mir ein großes Anliegen, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, einen der zweifellos schönsten Berufe zu erlernen“, betont Tischlerei-Chef Klaus Pühringer.

„Wir sind eine Möbeltischlerei in Reichenthal im schönen Mühlviertel. Unser Betrieb fertigt Möbel vom Keller bis zum Giebel, alles aus Tischlerhand - keine Handelsware. Wir beschäftigen zur Zeit 20 Personen, davon sind vier Tischlerlehrlinge“, klärt Elke Pühringer von der Reichenthaler Tischlerei Pühringer auf. Sie ergänzt zu ihren jungen Mitarbeitern: „Das sind Jasmin Manzenreiter aus Reichenthal (ab Dezember im dritten Lehrjahr), Klara Lorenz aus Waldburg (2.LJ), Raphael Pühringer aus Reichenthal (2.LJ) und Samuel Mayrhofer aus Vorderweißenbach (1.LJ). Da etwa unser Samuel einen relativ weiten Arbeitsweg hat, hat er von uns ein Mopedauto zur Verfügung gestellt bekommen.“

Was macht Pühringer so besonders? „Wir sind mit den neuesten CNC-Fräsmaschinen ausgestattet. Dies ermöglicht unseren Lehrlingen eine Ausbildung zum Tischlereitechniker im Schwerpunkt Produktion. Die jahrelange Erfahrung in der CAD-Technik ist ebenso eine tolle Unterstützung in der Ausbildung im Schwerpunkt Planung. Seit Jahren werden bei uns die Pläne nicht nur per Hand skizziert sondern 3D visualisiert“, holt Pühringer weiter aus und berichtet: „Die Lehrlingsausbildung hat bei uns einen hohen Stellenwert. Wir bilden unsere Facharbeiter selbst aus, wir haben auch ein sorgfältig ausgearbeitetes und gut durchdachtes Konzept, den sogenannten Pühringer-Ausbildungsplan.“

„Eventuell wird nächstes Jahr ein neuer Lehrling aufgenommen. Es wurden bereits über 40 Lehrlinge in unserem Betrieb ausgebildet“, hält Elke Pühringer zum Abschluss fest.

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