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Gallneukirchner Gemeinderat stimmt für Umbenennung der Josef-Reiter-Straße

Martina Gahleitner, 04.07.2025 06:38

GALLNEUKIRCHEN. Einstimmig hat der Gemeinderat Gallneukirchen in der Sitzung vom 3. Juli beschlossen, die Josef-Reiter-Straße aufgrund der zweifelhaften Biografie seines Namensgebers umzubenennen. Der neue Straßenname soll im Herbst feststehen.

 (Foto: Stadtamt Gallneukirchen)
(Foto: Stadtamt Gallneukirchen)

Der Gemeinderat will mit diesem Beschluss einen „brauen Fleck“ entfernen. Denn Josef Reiter (1862 – 1939) war Komponist, Hitler-Günstling und fanatischer Judenhasser. Schon im Jänner dieses Jahres haben das Mauthausen Komitee und das OÖ. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus mit dem Gallneukirchner Bürgermeister Sepp Wall-Strasser über dieses Thema gesprochen, der sich für eine Umbenennung einsetzte.

„Ich bin froh, dass in Gallneukirchen diese Diskussion so einhellig geführt werden konnte. Ich danke allen Mitgliedern des Gemeinderates, und auch den Anrainern für das Verständnis, mit dieser Aberkennung auch ein klares Zeichen der Abgrenzung zur unsäglichen Geschichte des Nationalsozialismus gegeben zu haben“, freut sich Wall-Strasser. Klar ist, dass man mit diesem Namensgeber in der offenen Stadt Gallneukirchen nicht länger leben will. 

Viele Anregungen für neuen Straßennamen

Der zuständige Ausschuss für Bau und Infrastruktur wird nun über den neuen Straßennamen beraten. Wie diese dann bezeichnet wird, soll im Herbst im Gemeinderat beschlossen werden. Es liegen bereits viele Anregungen vor, die Wahl wird den Gemeinderat noch beschäftigen. Möglich wäre etwa, die Benennung nach Frauen, die sich im NS-Widerstand im Ort verdient gemacht haben.

Die Anrainer wiederum, die von Anfang an mehrheitlich, nach gemeinsamen Gesprächen in der Straße einstimmig positiv zur Umbenennung stehen, möchten keinen personenbezogenen Straßennamen. Sie schlagen aufgrund der Lage im Schulfeld den Namen Schulweg vor - das Abweichen von der Bezeichnung „Straße“ würde auch der tatsächlichen Länge, Breite und Funktion eher entsprechen, schreibt Hubert Hons in einer Stellungnahme.


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