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Mitten im Ort, mitten ins Leben: Emil Matteo kommt im Rettungswagen zur Welt

Thomas Leitner, 05.06.2025 10:03

OTTNANG. Mitten in Ottnang kam Emil Matteo im Rettungswagen zur Welt – nur wenige Minuten nach der Abfahrt. Eine Geburt wie im Film, begleitet von einem starken Team und großer Menschlichkeit.

Das Rote Kreuz gratuliert herzlich zur Geburt von Emil Matteo und wünscht der Familie alles Gute. (Foto: OÖRK Vöcklabruck)

Am Nachmittag des 6.Mai wurde Emil Matteo unter außergewöhnlichen Umständen geboren – direkt im Rettungswagen des Roten Kreuzes in seinem Heimatort Mühlau. Seine Mutter Valentina Dellinger hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Wehen im Zwei-Minuten-Takt, begab sich aber noch eigenständig zum bereitstehenden Einsatzfahrzeug, das sie ins LKH Ried bringen sollte. Doch dazu kam es nicht.

Nur wenige Hundert Meter nach der Abfahrt musste der Rettungswagen bereits anhalten. „Weiter wären wir nicht mehr gekommen“, berichtet Rettungssanitäter Oliver Brugger. Gemeinsam mit Kollege Amin Bahtijarevic war sofort klar: Dieses Kind kommt – und zwar jetzt. Die beiden begleiteten die rasche Geburt, bei der Valentina Dellinger nur wenige Minuten später selbst die Nabelschnur durchtrennte.

Schnelle Hilfe, starkes Team Kurz darauf traf auch die Notärztin ein, die Mutter und Kind ins Krankenhaus nach Ried begleitete – eng aneinandergeschmiegt, stillend, gesund und wohlversorgt. „Im Endeffekt hätten wir eine Hausgeburt machen können, aber wer rechnet denn damit, dass es so derartig schnell geht?“, sagt Valentina lachend.

„Natürlich waren wir aufgeregt – da kommt neues Leben auf die Welt. So etwas erlebt man nicht alle Tage“, erzählt Rettungssanitäter Amin. Noch eine Woche später wirkt das Erlebte nach: „Eigentlich war es nur als Transport geplant. Dass wir da eine Geburt begleiten durften, wird mir ewig in Erinnerung bleiben.“ Valentina selbst war trotz der besonderen Situation bemerkenswert gefasst: „Ich habe mich keine Sekunde gefürchtet – ich habe mich gut aufgehoben gefühlt.“

Ein Moment, den niemand vergisst Die spontane Geburt mitten im Ort hat sich schnell herumgesprochen – vor allem beim großen Bruder, der nun stolz verkündet: „Dort oben ist Emil geboren – im Rettungsauto! Mit Blaulicht!“ Der frischgebackene Vater Bernhard Kossak nimmt’s mit Humor: „Wie in einem Landkrimi, direkt neben dem Güllefass des Nachbarn“, scherzt er – und erinnert sich, wie er im Krankenhaus vergeblich wartete, bis der Rettungswagen eintraf – samt Baby im Arm.

Ein starkes Zeichen für Menschlichkeit Besonders bewegt zeigt sich auch Dr. Karin Dellinger-Müller, Valentinas Mutter. Die Ärztin und Funktionärin im Roten Kreuz Vöcklabruck betont: „Man kann es gar nicht hoch genug einordnen, wie es ist, ein Kind ins Leben zu begleiten – und die Mutter in diesem Moment zu unterstützen. Und man sieht, wie wichtig es ist, dass es das Rote Kreuz gibt und Menschen, die Verantwortung übernehmen.“