Mehr Innenstadt-Frequenz: Sommerfußgängerzone in Vöcklabruck könnte bald Geschichte sein
VÖCKLABRUCK. Die Sommerfußgängerzone am Stadtplatz Vöcklabruck steht vor dem Aus. Eine Mehrheit im Gemeinderat will die Autos zurückholen – und erntet dafür Lob, aber auch Kritik.
Die autofreie Sommerzeit am Vöcklabrucker Stadtplatz könnte bald Geschichte sein. In der Gemeinderatssitzung am 3. Juli sprachen sich ÖVP, FPÖ und NEOS in einem Dringlichkeitsantrag für die Abschaffung der seit 2022 bestehenden Sommerfußgängerzone aus. Mit Unterstützung der MFG wurde der Antrag mehrheitlich beschlossen.
Begründet wurde der Schritt vor allem mit dem Ziel, die Erreichbarkeit der Innenstadt für Autos zu verbessern und damit die Umsätze des stationären Handels anzukurbeln. Gerade das Einkaufszentrum am Stadtrand ziehe immer mehr Menschen ab, klagen viele Betriebe. Ohne Parkplätze im Zentrum würden Kunden gleich ganz fernbleiben, heißt es aus Gastronomie und Handel. Für einige Gastronomen ist eine steigende Frequenz entscheidend, um ihr Geschäft auch langfristig abzusichern.
Wieder mehr Veranstaltungen am Stadtplatz
Einige Stimmen aus der Bevölkerung wünschen sich darüber hinaus, dass der Stadtplatz wieder mehr zum Veranstaltungsort wird. So meinte ein Bürger, dass traditionelle Events wie Krampusläufe, Kulinarikfeste oder auch Auto- und Motorradtreffen unbedingt ins Zentrum zurückkehren sollten, anstatt auf Flächen wie Einkaufsparkplätze verbannt zu werden. Nur so könne man den Herzschlag der Stadt spürbar beleben.
Kritik an der Entscheidung kommt von den Grünen und der SPÖ. Diese hatten gefordert, dass die Bevölkerung per Volksbefragung selbst über die Zukunft der Sommerfußgängerzone abstimmen sollte. Die Mehrheit im Gemeinderat lehnte jedoch eine solche Befragung ab.
Beschluss derzeit noch nicht entgültig
Rechtlich ist der Beschluss noch nicht endgültig: Eine gesonderte Verordnungsprüfung und ein formeller Beschluss in einer der kommenden Sitzungen sind nötig. Vorerst bleibt die bestehende Sommerregelung mit täglicher Sperre ab 12:30 Uhr bis Mitternacht gültig. Die nächste Gemeinderatssitzung dazu ist für Ende September anberaumt.
Mit der Einführung der Fußgängerzone im Jahr 2022 hatten Vizebürgermeisterin Elisabeth Kölblinger und Stadträtin Sonja Pickhardt-Kröpfel ursprünglich mehr Aufenthaltsqualität, mehr Platz für Außengastronomie und ein attraktiveres Stadtleben schaffen wollen.
Wie es weitergeht, wird erst nach Abschluss des Verfahrens feststehen.
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