Rekordarbeitslosigkeit im Bezirk Vöcklabruck
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) fordert ein höheres Arbeitslosengeld und bessere Bildungsangebote.
Fast 5.200 Menschen im Bezirk Vöcklabruck sind arbeitslos. Damit hat sich die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Der ÖGB Vöcklabruck übt heftige Kritik an den völlig unzureichenden Maßnahmen der Regierung. „Die Menschen, die unverschuldet ihre Arbeit verloren haben, müssen stärker unterstützt werden. Es braucht ein höheres Arbeitslosengeld und bessere Schulungsangebote“, stellt ÖGB-Regionalvorsitzender Josef Ablinger klar.
Existenzen von Familien sind bedroht
Das durchschnittliche Arbeitslosengeld liegt im Bezirk bei nur rund 980 Euro. Das sei für viele Menschen nicht existenzsichernd, kritisiert die Gewerkschaft. Hohe Wohnkosten würden den Großteil des Arbeitslosengeldes auffressen, eine Einmalzahlung von 450 Euro sei völlig unzureichend. „Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein“, meint Ablinger.
ÖGB-Regionalsekretär Frederik Schmidsberger berichtet von Anfragen betroffener Familien beim ÖGB, die nicht mehr wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen. „Am Anfang haben noch viele gehofft, dass sie nur ein bis zwei Monate überbrücken müssen“, berichtet Schmidsberger. „Nun haben viele Menschen noch immer kaum Chancen, eine neue Arbeit zu finden. Die finanziellen Reserven sind aufgebraucht, jetzt wird es eng.“
Gemeinden unterschiedlich betroffen
Arbeitslosigkeit gibt es im gesamten Bezirk Vöcklabruck. In einzelnen Gemeinden ist die Zahl der arbeitslosen Menschen aber besonders hoch oder im Vergleich zum Vorjahr drastisch gestiegen. Den Höchststand in absoluten Zahlen liefert die Stadt Vöcklabruck mit 583 arbeitslosen Menschen. Die höchsten Zuwächse verzeichnen Neukirchen mit einem Zuwachs von 185 Prozent und Attersee mit einer Steigerung von gleich 217 Prozent.
Forderung nach mehr Unterstützung und Ausbildung
Der ÖGB fordert eine stärkere finanzielle Unterstützung von arbeitslosen Menschen. „Das Arbeitslosengeld muss auf mindestens 70 Prozent des letzten Nettoeinkommens angehoben werden. Zusätzlich braucht es Umschulungs- und Weiterbildungsangebote“, sagt Ablinger. „Die Regierung hat versprochen zu helfen, koste es was es wolle. Davon ist bei den Arbeitslosen bisher wenig zu merken.“
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