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„pohn-business-park“ bietet schon 200 Arbeitsplätze am Attersee

Wolfgang Macherhammer, 15.09.2020 15:38

SCHÖRFLING/A. Er braucht oft nur einen Blick auf Unternehmens-Kennzahlen zu werfen und weiß, wie und warum ein Betrieb funktioniert – oder eben nicht.  Adolf Pohn aus Zell am Pettenfirst ist das, was man in der Wirtschaft oft auch „Business-Angel“ nennt. Sein jüngstes Projekt in Schörfling, direkt an der Umfahrung, hat er nun nach jahrelangen Investitionen vorerst einmal fertiggestellt.  

Zufrieden steht Adolf Pohn vor seinem business-park. Im Hintergrund die Schörflinger Kirche. Foto: privat

Der „pohn-business-park“ beherbergt derzeit zehn Unternehmen – vom 3D-Druckerhersteller „evotech“ über den Wasserspezialisten „Aquafides“ bis zu „Karo-Metall“, ein Metallbauunternehmen, das Adolf Pohn aus der Konkursmasse wieder zu einem florierenden Betrieb aufgebaut hat.

8.000 Quadratmeter Produktions- und Büroflächen und 2000 Quadratmeter Lagerflächen stehen hier zur Verfügung. „Wir haben nun wieder mehr Platz für bestehende und neue Mieter“, freut sich Pohn über den fertiggestellten Bauabschnitt 4. Fünf Jahre lang hat Adolf Pohn am business-park gebaut, 8,5 Millionen Euro investiert, bis zu 200 Mitarbeiter finden hier einen sicheren Arbeitsplatz. Eine Erweiterung mit zusätzlichen 4000 Quadratmetern Produktions-, Verkaufs- und Lagerfläche ist schon angedacht.

Doch er wäre nicht ein ständig aktiver und innovativer Geschäftsmann, hätte er nicht schon die nächsten Projekte im Kopf. Ein eigener Bereich für „Produkte 60+“ schwebt dem rastlosen Geschäftsmann vor. Ist Adolf Pohn doch vor kurzem auch in die Firma Secon Treppenlifte eingestiegen. Nun möchte er neben Treppenliften, Homeliften, Seniorenscootern und ergänzenden Produkten ein Zentrum aufbauen, das die Mobilitätsprobleme für Senioren an einem Ort mit einem großen Schauraum und Fachberatung lösen kann.

Im ersten Stock kann dann gleich auch noch eine Kantine für den gesamten business-park untergebracht werden. Der Testbetrieb mit einem jungen und innovativen Gastronomen beginnt in Kürze.

„Genau zur richtigen Zeit da zu sein für die Betriebe am Standort“, lautet das Credo des Schörflinger Unternehmers. „Ich suche ständig nach Optimierungen und Kooperationen zwischen den einzelnen Betrieben.“ Personalvermittlung, gemeinsame Buchhaltung und EDV sowie die wechselseitige Nutzung der Infrastruktur – Adolf Pohn lebt vor, wie Business-Kooperationen funktionieren können. Er ist ständig im Gespräch mit den Geschäftsführern und den Mitarbeitern der einzelnen Betriebe in seinem business-park. „Wenn es wer in die Hand nimmt, dann ist eins plus eins oft auch drei.“

Mit 80% bringt man im Leben nicht viel zusammen, mit 140% schon

Der Werdegang von Adolf Pohn hat auf einem Bauernhof in Zell am Pettenfirst begonnen, Unternehmer werden wollte er schon immer. Nach dem Studium hat er rasch bemerkt, dass der kaufmännische Bereich und die Zahlen sein Talent sind. „Wenn ich wo drüberschaue, fällt mir sofort auf, wenn Zahlen nicht stimmen“, sagt er. Nach ersten Jahren im Berufsleben bei GIG hat er seinen ersten Auftrag für eine Firmensanierung bei der Firma EBE in Hohenzell bekommen – und es hat ganz gut funktioniert. Immer mehr hat sich Adolf Pohn dann auf Sanierungen und Übernahmen spezialisiert. Heute ist er in Kroatien, Bulgarien und eben auch in Attnang-Puchheim und Schörfling tätig. 2012 ist er in die Insolvenz der Firma Kreuzroither eingestiegen und hat damit den Grundstein für den heutigen pohn-business-park gelegt. Inzwischen ist Adolf Pohn als business-angel schon so weit in der Wirtschaft bekannt, dass er immer wieder Tipps und Angebote von Firmen oder Banken bekommt – immer dann, wenn jemand gesucht wird, der in einen Betrieb einsteigt und ihn auf Vordermann bringt. „Einmal darüber reden und sich die Sache anschauen kostet ja nichts“, ist sein Credo. Und wenn er sich für ein neues Unternehmen entscheidet, dann gibt er Vollgas. „Mit 80% bringt man im Leben nicht viel zusammen, mit 140% schon.“ Wenn es dann wieder gut läuft, nimmt sich Adolf Pohn aus der Geschäftsführung und dem operativen Geschäft wieder heraus, begleitet die Firmen aber langfristig weiter.

Heute ist der 56-jährige Unternehmer so weit, dass er hin und wieder darüber nachdenkt, ob er nicht ein wenig leiser treten sollte. „Aber es ist halt immer noch lustig“, meint er dann. „Wenn es niemanden gibt, der Firmen auffängt, dann sind die Betriebe und die Arbeitsplätze weg.“ So wird business-angel Pohn noch einige Zeit weitermachen, wenn auch unter anderen Voraussetzungen als vor Corona-Zeiten. „Das Rad wird sich schon wieder weiterdrehen, aber es muss vom rein quantitativen zu qualitativem Wachstum kommen. Grundsätzlich sollte sich Europa und Österreich nicht so stark nach Asien orientieren. Viel wichtiger wird in Zukunft Nordafrika sein, dessen Länder direkt vor unserer Haustür liegen. Dort sollten wir wirtschaftlich mehr aufbauen!“


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