Proteste gegen Zeltquartier für Flüchtlinge in St. Georgen im Attergau
ST. GEORGEN/ATTERGAU. Am Nationalfeiertag wurde in St. Georgen im Attergau lautstark gegen das Zeltquartier für Flüchtlinge beim Erstaufnahmezentrum Thalham protestiert.
Aufgerufen zum Aktionstag hatten Bürgermeister Ferdinand Aigner (ÖVP) und alle Gemeinderatsfraktionen. Begonnen hat dieser um 10.30 Uhr mit einer „Bürgerinformation“ vor dem Gemeindeamt. Hier sprach von jeder Gemeinderatspartei (ÖVP, Grüne, FPÖ und SPÖ) jeweils ein Vertreter.
Wie die Oberösterreichischen Nachrichten berichten befanden sich in der Menge Identitäre und andere amtsbekannte Personen der rechten und rechtsextremen Szene Österreichs, darunter Identitären-Chef Martin Sellner. Auf einem der Transparente wurde „Remigration“ gefordert, auf einem anderen stand “Österreich ist kein Campingplatz für illegale Migranten“. Der Großteil der Teilnehmer kam aber aus der Region, nur rund 50 Personen sollen dem extremen rechten Lager zuzuordnen gewesen sein.
Kein Protest auf der A1
Nach einer Kundgebung marschierten die Teilnehmer zum Autobahnanschluss der A1. Die Asfinag hatte die betroffenen Zu- und Abfahrten vorsorglich gesperrt, auf der Autobahn selbst wurde nicht demonstriert. Laut Polizei beteiligten sich bis zu 1.000 Menschen an dem Protestmarsch, Ausschreitungen gab es keine.
Die Gemeindevertreter und die Bevölkerung hofften, dass der Protestmarsch dazu führt, dass die Zelte umgehend wieder abgebaut werden. Bürgermeister Ferdinand Aigner (ÖVP): “Das Ziel ist, diese menschenunwürdigen 17 Zelte wegzubringen. Und dass irgendwer wieder mal mit uns Kontakt aufnimmt. Ich komme mir irgendwie etwas abgenabelt vor – vom Bund und vom Land.“
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