Angst um das Wasser für viele Hausbrunnen in Weißkirchen
WEISSKIRCHEN. In der Gemeinde macht man sich Sorgen um die Wasserversorgung für die Bürger in der Ortschaft Weyerbach. Der Grund ist ein geplanter Brunnen eines Gemüsebauern aus einer Nachbargemeinde.
Für die Bewässerung seiner zwei Gemüsefelder mit einer Größe von rund 13 Hektar möchte ein Landwirt aus einer Nachbargemeinde unter anderem in der Ortschaft Weyerbach einen Brunnen errichten. Dafür wurden bereits Probebohrungen gemacht und ein entsprechendes Bewilligungsverfahren bei der Bezirkshauptmannschaft in die Wege geleitet. Dieses ist derzeit aber unterbrochen.
Der Grund: Die Anrainer in Weyerbach und die Gemeindeverantwortlichen fürchten um das Grundwasser in dem Gebiet. Alle Häuser in der Ortschaft Weyerbach sind nämlich nicht an die Ortswasserleitung angeschlossen und haben einen Hausbrunnen. Somit sind sie bei ihrer täglichen Wasserversorgung auf das Grundwasser angewiesen.
Wassermangel bei Anrainern
Schon nach der Probebohrung mit Wasserentnahme hätten einige Haushalte wenig Wasser gehabt, ein Hof hatte kurze Zeit sogar gar kein Wasser mehr, berichtet Bürgermeister Norbert Höpoltseder gegenüber der Presse. Die Anrainer haben deswegen auch einen offenen Brief verfasst.
Der Bürgermeister fordert nun, dass die Anrainer in dem Verfahren Parteienstellung erhalten, was die Behörde zu entscheiden hat. Betreffen würde das rund 500 Einwohner der etwa 850 Bewohner zählenden Ortschaft Weyerbach.
Gemeinde müsste Leitung errichten
Könnten die Bürger in Weyerbach nicht mehr ausreichend Wasser aus den Hausbrunnen beziehen, müsste die Gemeinde für das Wasser sorgen. Dabei würden auf die Kommune allerdings erhebliche Kosten zukommen. Es müssten nicht nur eine rund zwei Kilometer lange Wasserleitung errichtet werden, sondern auch ein Pumpwerk und ein Hochbehälter. Der Bürgermeister schätzt die Kosten hierfür auf etwa 1,5 Millionen Euro. Ein Betrag, der – trotz umsichtigen Wirtschaftens in den letzten Jahren und einem soliden Haushalt – die Gemeindekasse erheblich belasten würde.
Gutachten soll Klarheit bringen
Dass es ein ruhendes Verfahren in dieser Angelegenheit gibt, wird seitens der Bezirkshauptmannschaft bestätigt, mehr aber nicht. Das Verfahren betrifft laut Höpoltseder auch Wasserentnahmen in den Gemeinden Thalheim und Sipbachzell.
Jetzt warten alle Beteiligten auf die Ergebnisse weiterer Untersuchungen und eines Hydrologischen Gutachtens. Es soll herausgefunden werden, wo genau das Grundwasser verläuft und wie sich der Grundwasserspiegel nach der Wasserentnahme entwickeln wird.
Keine Stellungnahme
Der betroffene Gemüsebauer versteht die Aufregung nicht und wollte gegenüber der Tips zu dem offenen Verfahren keine Stellungnahme abgeben.
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