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"elco-kico" von pro mente stärkt Kinder psychisch kranker Eltern

Gertrude Paltinger, BSc, 19.05.2016 12:59

WELS/WELS-LAND/GRIESKIRCHEN. Eine psychische Erkrankung eines Elternteiles hat Auswirkungen auf die gesamte Familie. pro mente hat in Wels ein einzigartiges Angebot geschaffen, um betroffenen Familien zu helfen.

Christa Mayrhofer und Martina Ettl (v. l.) arbeiten im Auftrag von pro mente einzeln oder in Gruppen mit Kindern psychisch kranker Eltern.

Depressionen, Suchterkrankungen, Schizophrenie, Angststörungen – psychische Erkrankungen gibt es viele und sie stellen den Alltag und die gewohnten Abläufe in Familien komplett auf den Kopf. Eltern wissen oft nicht, wie sie Kindern die Erkrankung erklären sollen, Kinder fühlen sich durch die Veränderungen in der Familie oft alleine gelassen.

Genau hier können die Diplomsozialarbeiterin Christa Mayrhofer und die Psychologin Martina Ettl helfen. Als Erweiterung des Angebotes der Psychosozialen Beratungsstelle von pro mente hat man vor zwei Jahren „elco-kico“ ins Leben gerufen, dort stehen die beiden Expertinnen Familien mit Rat und Tat zur Seite.

Ziel ist es Eltern, Angehörige und Kinder in ihrem gewohnten Lebensumfeld zu beraten und zu stärken und über die psychische Erkrankung aufzuklären. Kontakt zu den Familien erfolgt meist im Rahmen der Familien- oder Angehörigenberatung. Hier wird geschaut ob man auch den Kindern in der Familie helfen kann. In Gruppenstunden mit drei bis acht Kindern wird die Situation in der Familie aufgearbeitet. „Die Kinder erfahren, dass es auch andere Familien mit ähnlichen Problemen gibt, dass sie nicht alleine sind“, berichten Mayrhofer und Ettl. Mittels Büchern und Spielen erfahren die Kinder mehr über die Krankheit des Elternteils und sie lernen ihre Gefühle und Erlebnisse auszudrücken. So wird das Selbstwertgefühl der Kinder gestärkt und präventiv gearbeitet. Die Gruppen sind ein Angebot für Kinder von etwa acht bis zwölf Jahren. Mit jüngeren oder älteren Kindern wird meist im Rahmen von Einzelberatungen mit dem gleichen Ziel gearbeitet.

Das Angebot von elco-kico ist für die Familien kostenlos. pro mente finanziert das Angebot, man ist aber auf Spenden und externe Finanzierungsquellen angewiesen. „Trotzdem wird das Angebot weitergeführt, weil das Thema so wichtig ist. Je früher man hier investiert, desto besser ist es für die Kinder, besonders um Spätfolgen zu vermeiden“, erklärt Geschäftsführer Gernot Koren.


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