Bürgermeister spricht über....
WELS. Sommerzeit ist auch Zeit für eine Bilanz, aber auch einen Ausblick. Bürgermeister Andreas Rabl (FP) ist seit November 2015 im Amt. Es ist viel passiert und das Reservoir an Projekten ist nicht erschöpft. Neues Logo für die Stadt, eine neue Positionierung, die auf dem Weg ist. Dazu der Verkauf der Sparkassenanteile und so weiter und so fort. Die Liste ist lang.
Über die ersten Monate im Amt…..
Die ersten Monate als neuer Bürgermeister waren für mich und meine Familie eine besondere Herausforderung. Auf die sehr intensive Büroarbeit folgten fast jeden Tag Termine auch am Abend. Viele Entscheidungen am Magistrat sind zuletzt liegen geblieben und mussten abgearbeitet werden. Darüber hinaus wurden mehrere große Projekte begonnen. So wurde der Positionierungsprozess angestoßen und die Strukturreform am Magistrat gestartet. Mir ist in den letzten Monaten nicht fad geworden.
Über die generelle Entwicklung der Stadt….
Ich spüre in der Stadt eine Aufbruchstimmung und Optimismus. Die Bürger bemerken, dass neue Ideen und Projekte die Stadt bewegen. Lange notwendige Reformen wurden begonnen, die neue Positionierung der Stadt als Top Bildungs- und Wirtschaftsstandort gibt die Richtung vor. Dabei sind zwei Bereiche jedoch nicht zu vernachlässigen: Wir müssen unserer sozialen Verantwortung gerecht werden und die Frauen besser in das Gesellschafts- und Erwerbsleben einbeziehen. Dazu gehört auch, dass wir 48 konkrete Maßnahmen erarbeitet haben, die in den nächsten Jahren umzusetzen sind. So ist beispielsweise der Ausbau von Krabbelstuben ebenso geplant, wie die Einführung von Sprachgruppen in Kindergärten. Auch leistbares Wohnen und die Attraktivierungen des Traunufers stehen ganz oben auf der Prioritätenliste.
Über die Zukunft des Welios und der Museen….
Die Kultur liegt mir in ihrer gesamten Breite besonders am Herzen. Zu unserem kulturellen Leben sowie zur Welser Identität gehören auch die Museen der Stadt, sie geben Auskunft über die Geschichte unserer Heimat – von den Römern bis in die Neuzeit. Man wird über Nachschärfungen bei den Öffnungszeiten diskutieren müssen. Eine Schließung der Stadtmuseen ist nicht geplant. Die Zukunft des Welios ist eng mit der Fachhochschule verbunden, die bisherige Kooperation soll vertieft werden. Das Welios konnte den finanziellen Jahresverlust von ursprünglich über eine Million Euro zwischenzeitig auf knapp 700.000 Euro reduzieren, die Übernahme großer Teile des Welios durch die Fachhochschule ist jedenfalls anzustreben.
Über das Projekt Kaiser Josef Platz plus Greif….
In den nächsten Jahren sollen sowohl der Stadtplatz als auch der Kaiser-Josef-Platz neu gestaltet werden. Beim Stadtplatz ist eine Begrünung mit Bäumen geplant, beim Kaiser-Josef-Platz eine Neukonzeptionierung. Dabei ist der Wunsch nach einer weiteren West-Ost-Verbindung für den Individualverkehr besonders zu berücksichtigen. Mit dem Erwerb des Greifs bietet sich eine historische Chance, das Stadttheater für die Stadt Wels langfristig zu sichern und eine moderne Büroinfrastruktur inklusive einer neuen Servicezone am Kaiser-Josef-Platz zu schaffen.
Über die Volksbefragung am 2. Oktober…
Die Stadt Wels sitzt derzeit auf einem hohen Schuldenberg und macht jährlich weiter Millionenschulden. Eine nachhaltige Budgetpolitik braucht daher Leistungskürzungen und Einsparungen, sonst setzen wir die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel. Die Bürger sollen im Rahmen einer Volksbefragung mitentscheiden, in welchen Bereichen gespart wird. Direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung waren mir immer ein großes Anliegen. Wir müssen die Wünsche der Bürger ernst nehmen.
Über den Masterplan Messe…
Der Masterplan Messe geht bis in das Jahr 2030 und ist weiter umzusetzen. Oberste Priorität hat in den nächsten Jahren die Attraktivierung des Traunufers, gerade der Bereich zwischen Eisenbahnbrücke und alter Traunbrücke muss zu einer Wohlfühlzone werden. Zu diesem Zweck sollen auch Überlegungen angestellt werden, dass Feuerwehrbootshaus in einen gastronomischen Betrieb umzuwandeln und die Traun als Bademöglichkeit in den Vordergrund zu rücken.
Über die Strukturreform innerhalb des Magistrates…
Die Organisationsstruktur im Hause Magistrat wird derzeit von externen Beratungsunternehmen durchleuchtet. Oberstes Ziel ist, die Produktivität zu heben und Doppelgleisigkeiten abzubauen. Auch die Zusammenlegung von Dienststellen und Abteilungen ist angedacht. Es gehört aber auch zur sozialen Verantwortung als Arbeitgeber, keine Mitarbeiter zu kündigen, sondern Personalabbau durch Pensionierungen und die natürliche Fluktuation zu gewährleisten. Viele Magistratsmitarbeiter leisten hervorragende Arbeit und sind sehr bemüht, sich bestmöglich für die Stadt einzusetzen.
Über die Zukunft der Stadt…
Wels steht sowohl finanzpolitisch als auch aufgrund des hohen Migrantenanteils vor großen Herausforderungen. Wir haben aber herausragende Unternehmerpersönlichkeiten und best ausgebildete, fleißige Arbeitnehmer sowie eine starke gemeinsame Verbundenheit mit der Heimatstadt Wels. Ich bin daher optimistisch, dass wir gemeinsam diese Herausforderungen bewältigen können. Mein Ziel ist es, im ersten Schritt die städtische Infrastruktur auf Vordermann zu bringen und in der Folge auch österreichweit die Stadt als attraktiven Wirtschafts- und Wohnstandort zu etablieren.
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