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WELS. Bei Österreichs größter Jugendsozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“, einem Projekt der Katholischen Jugend in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Hitradio Ö3, setzten sich allein in Oberösterreich rund 500 Jugendliche von 17. bis 20. Oktober in 46 sozialen Projekten im Land ein. Auch in Wels und Wels-Land waren Jugendliche für die gute Sache tätig: Sie malten, reparierten, gestalteten, pflanzten, ernteten oder schenkten einfach Zeit – und das 72 Stunden lang. Über den Einsatz der Jugendlichen konnten sich unter anderem Bewohner von Seniorenheimen, Asylwerber, Menschen mit Behinderung oder Besucher von Jugendzentren freuen.

Auch für die Tafel Wels wurden eifrig Lebensmittel gesammelt. Foto: Katholische Jugend
  1 / 6   Auch für die Tafel Wels wurden eifrig Lebensmittel gesammelt. Foto: Katholische Jugend

Unter dem Motto „Challenge your limits“ blickten die Jugendlichen im Raum Wels in diesen 72 Stunden über den eigenen Tellerrand und tauchten in andere Lebenswelten ein: in der Pfarre St. Franziskus, am Erlebnishof Kumplgut, bei der Oberösterreichischen Tafel, bei Invita und bei der Caritas-Wohnbetreuung für Haftentlassene.

Extra Urlaub genommen

Gottfried Boubenicek, Leiter der Caritas-Wohnbetreuung WEGE für Haftentlassene in Wels, staunte nicht schlecht, als beim Start von „72 Stunden ohne Kompromiss“ statt den erwarteten Jugendlichen fünf stattliche junge Männer vor ihm standen: „Sie haben nicht nur viel Kraft und Motivation mitgebracht, sondern auch besonderes Know-how.“

Kunstwerk als „Nebeneffekt“

Die Gruppe von Freunden hatte sich extra Urlaub genommen, um beim 72-Stunden Projekt mitzumachen. Die Idee kam von Klaus Pernsteiner aus Herzogsdorf: „Ich hab letztes Jahr meinen Zivildienst bei der Katholischen Jugend gemacht. Das hat mir gefallen und ich habe gleich gewusst, dass ich hier auch mitmachen will.“ Bruder Harald Pernsteiner sowie die Freunde Philipp Mayr, Manfred Doppelhammer und Bernhard Ailessdorfer waren gleich mit von der Partie. Für die fünf Freunde, die zum Teil von einer Landwirtschaft kommen, war es deshalb ein Kinderspiel, einen ganzen Baum im Garten der Caritas-Einrichtung zu fällen und zu zerlegen. Dass der morsche Baum gefällt und zum Caritas-Hartlauerhof nach Asten gebracht wurde, wo er von ehemals Obdachlosen zu schönen Skulpturen weiterverarbeitet wird, war eigentlich nur ein „Nebeneffekt“ der Sozial-Aktion - ebenso das Befüllen der Hochbeete mit den Ästen vom gefällten Baum. „Aber wenn schon so tolle Helfer vor Ort sind, haben wir die Gelegenheit natürlich gleich beim Schopf gepackt“, freute sich Boubenicek. Das eigentliche Projekt war der Bau von Nistkästen für die Welser Stadtvögel. Zum Abschluss gab es ein gemeinsames Essen mit den WEGE-BewohnerInnen.

Garten der Begegnung

Drei Tage lang haben sich auch zwölf Schülerinnen des Realgymnasiums Lambach in Begleitung ihrer Lehrerin Sabine Trefflinger und unter der Leitung von Angelika Gumpenberger-Eckerstorfer um die Aufgabe angenommen, den „Garten der Begegnung“ in der Pfarre St. Franziskus in Wels zu renovieren. Durch Teamgeist und die Unterstützung vieler freiwillig helfender Hände gelang es unter anderem, das Labyrinth sowie die Spielwiese auszubessern. Die Freiwilligen pflasterten den Weg und kümmerten sich um den Fußballplatz. Außerdem bauten sie Bänke für die Pfarre. Kulinarisch wird es im nächsten Sommer spannend, wenn der neu angelegte Naschgarten im hinteren Bereich Früchte tragen wird.

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an alle Mitwirkenden, Sponsoren und Mitmenschen aus der Umgebung, durch welche es möglich geworden ist, diese offene Fläche, geschaffen zur Begegnung so vieler verschiedener Menschen, wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Kekserl für das Kumplgut

„Live on Air“ waren die „72 Stunden ohne Kompromiss“ Am Kumplgut in Wels. Ö3-Moderator Robert Kratky hatte am Erlebnishof, für schwerkranke Kinder und deren Familien Halt gemacht um 27 Schülerinnen der Fachschule Bergheim an der Donau bei ihrem Einsatz zu unterstützen.Die Mädchen backten gemeinsam mit Gruppenleiterin Elli Schaubmayr 204 Kilo Kekse für den Kekserlmarkt der mithilft, die kostenlosen Aufenthalte der Familien zu finanzieren. „Es gibt einem ein gutes Gefühl, wenn man schwerkranken Menschen helfen kann. Das ist eine große Motivation!“, zeigen sich die Schüler begeistert von der Aktion. Die Kekse werden am Kekserlmarkt am 17. November verkauft. Der Erlös sichert den Betrieb für cirka drei Monate.

Für die Welser Tafel gesammelt

19 Schüler des BRG Wendlpark Steyr sammelten in Welser Geschäften Lebensmittel und Hygieneartikel für die OÖ. Tafel in Wels. Die Aufgabe in einer fremden Stadt stellte sich für die Teilnehmer durchaus als Herausforderung dar. Nichtsdestotrotz kamen am ersten Tag bereits zehn volle Einkaufswagerl für arme Menschen in Wels zusammen. Die Schüler waren begeistert über die positiven Gespräche mit den Passanten und deren Spendenbereitschaft.

 

Alle zwei Jahre

Seit 2002 findet „72 Stunden ohne Kompromiss“ in Österreich alle zwei Jahre statt. Österreichweit waren heuer etwa 4.000 Jugendliche in cirka 300 Projekten im Einsatz. Auch in anderen europäischen Ländern wurde das Projekt inzwischen begeistert aufgegriffen. So gibt es „72 Stunden ohne Kompromiss“ inzwischen auch in auch in Ungarn, Tschechien, Slowenien, Luxemburg, Deutschland, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, der Slowakei, Italien und der Schweiz.


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