CQ, CQ: Durchs Funken entstehen weltweite Freundschaften
WELS. Ohne Funk würde vieles in unserem Leben nicht wie gewohnt funktionieren: Mobiltelefone, WLAN, Radio oder Fernsehen wären unbrauchbar. Für manche ist aber auch das Funken selbst Hobby oder sogar eine echte Berufung, denn Amateurfunker beschäftigen sich auf kreative Art mit drahtlosen Kommunikationsverfahren – einer davon ist Marcel Arnetseder.
Der 20-jährige Welser ist Mitglied der Austrian Military Radiosociety, ein öffentlicher Verein, der zum Bundesheer gehört. „Die Clubstationen sind auf militärischem Gelände, weshalb unsere Mitglieder auch von der Staatssicherheit überprüft werden und dann aber einen Dauerpassierschein für das Heeresgelände haben“, erzählt der junge Amateurfunker, der seit zwei Jahren im Verein aktiv ist.
„Täglich am Funk unterwegs“
28 Mitglieder hat der Welser Verein, vier davon Frauen, die allesamt als Voraussetzung die Funkerprüfung abgelegt haben. Viermal im Jahr treffen sie sich, ansonsten hat jeder daheim eine Funkstation mit Antenne am Dach, am Balkon oder – so wie Arnetseder – auch eine im Auto. „Ich bin täglich unterwegs am Funker“, erzählt Arnetseder, dessen personalisiertes Rufzeichen OE5AMR ist.
Seek you
„Man sucht eine freie Frequenz und ruft rein. „CQ“ (Seek you) ist ein allgemeiner Anruf und dann meldet sich zum Beispiel jemand aus den USA. Man unterhält sich einfach über Wetter, Mittagessen oder wie es der Familie geht“, erzählt Arnetseder, dass so auch echte Freundschaften entstehen.
In der Natur funken
Funken bedeutet aber nicht nur, allein daheim im Kammerl zu sitzen. „Wir haben auch einen SOTA-Funkbetrieb, bei dem Funker sportlich aktiv in der Natur unterwegs sind“, erklärt der 20-Jährige.
Hilfe bei Katastrophen
Und dann leisten die Funkamateure des Versuchssenderverbandes natürlich einen Beitrag für die allgemeine Sicherheit, denn die Notfunkstationen sind zu 100 Prozent ausfallsicher. „Wir unterstützen Einsatzorganisationen bei Katastrophen mit unseren Kommunikationsmitteln, siehe Lawinenkatastrophe in Galltür. Auch wenn keine Infrastruktur mehr vorhanden ist, wenn ein Blackout ist, sind wir mit sechs Photovoltaik-Anlagen in Wels komplett autark. Wir können immer Meldungen weiterleiten oder für Einsatzorganisationen kommunizieren“, ist Arnetseder stolz.
Tag der offenen Tür in der Hessenkaserne
Beim Tag der offenen Tür in der Hessenkaserne Wels, am 31. Mai, kann man sich über dieses faszinierende Hobby informieren.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden