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Welser Fachhochschule forscht an Biotreibstoff und Stärke aus Algen

Gerald Nowak, 18.06.2020 11:47

WELS. Ethanol wird derzeit in der chemischen Produktion aufwändig hergestellt. Aus Algen könnte dieser Treibstoff nachhaltiger und günstiger produziert werden. Die Fachhochschule (FH) ist mittendrin in der Forschung.

Welser Fachhochschule forscht an Biotreibstoff und Stärke aus Algen
Welser Fachhochschule forscht an Biotreibstoff und Stärke aus Algen

In einem in der Förderschiene Interreg Österreich – Tschechische Republik genehmigten Forschungsprojekt „Algenetics ATCZ15“ versuchten die FH in Wels und das tschechische Zentrum Algatech in den letzten drei Jahren aus Algen Biotreibstoffe und verschiedene Kohlenhydratspeicherstoffe zu produzieren. „Wir verwenden in unserem Projekt Cyanobakterien, die mit Hilfe der Photosynthese Kohlendioxid klimaneutral in Ethanol und Glykogen umwandeln“, berichtet die Welser Biologin und Forschungsleiterin Juliane Richter. Das Ergebnis des Forschungsprojektes ist vielversprechend: Es konnte mit Hilfe der Cyanobakterien mehr Glykogen produziert werden, als bisher in wissenschaftlichen Journalen bekannt war. Nun werden Folgeprojekte auch mit anderen wirtschaftlich interessanten Produkten geplant.

Kohlenhydratspeicherstoffe werden als Nahrungsquelle für verschiedene Mikroorganismen verwendet, welche zur Produktion verschiedener Wertstoffe wie Bioplastik verwendet werden. „An der Welser FH beschäftigen wir uns daher mit der gentechnischen Veränderung der Cyanobakterien. Diese Bakterien produzieren natürlicherweise Glykogen aber kein Ethanol. Um die Glykogenmenge zu erhöhen und die Ethanolproduktion zu ermöglichen, müssen die notwendigen Gene mit verschiedenen Methoden der Mikro- und Molekularbiologie in das Genom dieser Cyanobakterien eingebracht und auch nachgewiesen werden“, erklärt Richter. und weiter: „Die so gewonnenen, modifizierten Bakterien werden dann auf die von ihnen produzierten Mengen an Ethanol beziehungswese Glykogen untersucht.“

Die tschechischen Partner Algatech züchteten anschließend die modifizierten Cyanobakterien in einem größeren Maßstab und versuchten, durch Veränderung der Umgebungsbedingungen das Wachstum und die Produktivität zu optimieren.

Die Produktion von Biotreibstoff und Glykogen aus Cyanobakterien verlief äußerst positiv. „Wir haben für beide Produkte ein erfolgreiches Verfahren etablieren können und produzieren damit mehr Glykogen, als bisher in den wissenschaftlichen Publikationen bekannt war“, freut sich Juliane Richter. „Jetzt möchten wir das Verfahren optimieren. Dazu sind weitere Forschungsprojekte in Planung für die fortlaufend neue Kooperationspartner gesucht werden.“

Studierende beteiligt

In den Cyanobakterien-Forschungsprojekten sind auch einige Bio- und Umwelttechnik-Studierende beschäftigt, die im Rahmen dieser Forschungstätigkeit ihre Bachelor- oder  Masterarbeit schreiben.


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