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In Gunskirchen wird autonomes Fahren im Gütertransport getestet

Gertrude Paltinger, BSc, 02.02.2021 12:14

GUNSKIRCHEN. Auf einer 600 Meter langen Teststrecke wird in den nächsten drei Jahren der Einsatz eines fahrerlosen Elektrofahrzeuges für den Gütertransport getestet – im öffentlichen Raum und bei jedem Wetter.

Der Streckenverlauf zwischen BRP-Rotax und DB Schenker. Skizze: DigiTransGmbH
Der Streckenverlauf zwischen BRP-Rotax und DB Schenker. Skizze: DigiTransGmbH

Die Teststrecke verläuft zwischen dem Logistikzentrum von DB Schenker und der Firma BRP-Rotax zum Teil im öffentlichen Raum. Jetzt verkehrt für den Gütertransport auf der Strecke mehrmals täglich ein klassischer Lkw. Die großen Herausforderungen bei diesem Projekt liegen in den automatisierten Ein- und Ausfahrtsprozessen an den Geländetoren, am Eintritt in den öffentlichen Verkehrsraum und darin, dass die notwendigen Sensoren bei jedem Wetter funktionieren.

„Autonomes Fahren ist ein zentrales Zukunftsfeld im Bereich der Mobilität. Oberösterreich hat sich hier auf den Bereich Autonomer Gütertransport fokussiert. Hersteller und Zulieferer können so von unserem heimischen Know-how profitierten“, erklärt Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner. „Durch den Einsatz eines fahrerlosen Elektro-Lkw erzielen wir langfristig eine Reduktion unserer CO2-Emissionen und erhöhen die Flexibilität in unserem Produktionsprozess“, betont Wolfgang Rapberger, General Manager von BRP-Rotax.

Beteiligt an diesem Projekt mit dem Titel Award, das in Österreich von der Testregion DigiTrans GmbH geleitet wird, sind die Unternehmen BRP-Rotax und DB Schenker Österreich. Dieses Forschungsprojekt wird von der EU mit 2,85 Millionen Euro gefördert.

Testen bei allen Wetterbedingungen

Im Rahmen des Projektes rüstet DigiTrans auch ihre Teststrecke in St. Valentin massiv auf, um an verbesserten Sensoren forschen zu können. Künftig wird man mit einer in Europa einzigartigen Outdoor-Regenanlage unterschiedliche Niederschlagsmengen und Tropfengrößen real simulieren können. Geplant ist auch eine Hub-Zone zum Testen von unterschiedlichen Logistikszenarien und Andockmanövern. Ebenso sind bereits einzelne Streckenabschnitte mit unterschiedlicher Fahrbahnbeschaffenheit sowie ein Offroad-Bereich speziell für das Testen von rauen Fahrbahnbedingungen eingerichtet worden.

Projekt Award

29 Partner aus zwölf Ländern arbeiten unter der Konsortiumsleitung von easymile im Projekt Award zusammen, um autonome Transportfahrzeuge für Logistikanwendungen allwettertauglich und damit breiter nutzbar zu machen. Dafür werden Anwendungsbeispiele auf dem Flughafen Oslo, im Hafen Rotterdam, innerhalb des Linde-Werks im deutschen Aschaffenburg sowie bei BRP-Rotax und DB Schenker in Gunskirchen umgesetzt. Gefördert wird Award im Rahmen des europäischen Forschungs- und Innovationsförderprogramms Horizon 2020.

Testregion DigiTrans

Die DigiTrans GmbH baut eine Testregion für automatisierten Güterverkehr und den Einsatz von automatisiert fahrenden Nutz- und Sonderfahrzeugen auf, die für automotive Unternehmen als Reallabor zum Testen ihrer Entwicklungen gedacht ist. Sie wurde im März 2018 gegründet und setzt das FFG-Projekt „Testregion Digitrans“, in dem es um automatisiertes Fahren im Logistikbereich sowie automatisiert fahrende Nutz- und Sonderfahrzeuge geht, operativ um.

Der von der oö. Standortagentur Business Upper Austria gegründete Verein DigiTrans ist aktuell an der GmbH mit zehn Prozent beteiligt. Engineering Center Steyr, Hödlmayr International, Reform-Werke Bauer, FH OÖ Forschungs & Entwicklungs, AIT Austrian Institute of Technology sowie LCM – Linz Center of Mechatronics halten jeweils 15 Prozent der Anteile. 


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