Gefunden: Der Handelsgott aus der Tiefgaragen-Baustelle
WELS. Es fehlt bei der kleinen Terrakottastatuette leider der Kopf. Ansonsten wäre der Fund noch bedeutender. Bei der VKB-Tiefgaragen Baustelle in der Rablstraße kam passenderweise der römische Handelsgott Merkur zum Vorschein.
„Was könnte besser zu einer Bank passen als der römische Handelsgott, der in der rechten Hand einen Geldbeutel hält“, sagte Archäologe Klimesch bei der Präsentation der Funde. Einige Wochen sind die Archäologen vor Ort und haben nicht nur den Merkur entdeckt, sondern noch einiges mehr. Neben riesigen Mengen an römischen Keramikscherben, Knochen (meist Speiseabfälle), Metallgegenständen (Münzen, Beschläge, und so weiter) und filigranen antiken Gläsern werden auch die zwar spärlichen, aber dennoch vorhandenen architektonischen Überreste freigelegt und dokumentiert. Die Funde werden nach erfolgter Reinigung, Bestimmung und Inventarisierung im kommenden Jahr dem Stadtmuseum Wels als Schenkung übergeben. „Es ist bislang die erste Terrakottastatuette eines Merkurs, die in Wels gefunden wurde. Es gibt lediglich aus Wels eine kleine Bronzefigur desselben Gottes. Außerdem handelt es sich um den Gott der Händler und Kaufleute, der im römischen Reich vielfach verehrt wurde und ganz besonders für eine Stadt passt“, erklärt Renate Miglbauer vom Stadtmuseum. Die Bauarbeiten sind weiter im Zeitplan. Für die Ausgrabungen wurden eigene Zonen eingerichtet. „„Die VKB-Bank Wels ist seit knapp 100 Jahren Teil der Stadt Wels und ihrer Geschichte. Sollten wir nun archäologische Funde machen, möchten wir, dass auch diese somit Teil der Geschichte der Stadt werden“, erklärt Alexander Wiener-Fererhofer, Direktor der VKB-Bank Wels. Kurioserweise fand man auch viel römisches Falschgeld auf der VKB-Baustelle. Die Fälschungen haben laut Klimesch ausgezeichnete Qualität. „Dabei wurde mit Silber gespart, der Kern ist aus Bronze mit einem dünnen Silberüberzug“, erklärt Klimesch.
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