"72 Stunden ohne Kompromiss" waren ein voller Erfolg
WELS. Bei Österreichs größter Jugendsozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“, einem Projekt der Katholischen Jugend in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Hitradio Ö3, waren 350 Jugendliche in 40 sozialen Einrichtungen in ganz Oberösterreich im Einsatz. Unter dem Motto „Be the Change“ packten die Jugendlichen auch in Wels mit an.
Bei den Projekten kamen die Jugendlichen mit Lebenswelten in Berührung, die ihnen sonst eher fremd sind. Sie begegneten älteren Menschen, Menschen mit Beeinträchtigung, Kindergartenkindern und asylsuchenden Menschen und brachten viel Freude in den Alltag der Menschen. Umgekehrt wurden sie selbst durch neue Einsichten bereichert. Sie bekamen Einblicke in bis dahin unbekannte Themen und Arbeitsabläufe und konnten so ihren Horizont erweitern.
Die Teilnehmer und Organisatoren von „72 Stunden ohne Kompromiss“ ziehen im Rückblick auf den elften Durchgang der Jugendsozialaktion eine äußerst positive Bilanz. Die jungen Menschen haben gelernt, wie schön Teamarbeit sein kann und wie sehr man bei einem gemeinsamen Projekt zusammenwächst. Und sie haben erlebt, dass soziales Engagement doppelt bereichert: Die Unterstützten freuten sich über die Hilfe, die Jugendlichen profitierten von einzigartigen Begegnungen und Erfahrungen.
In Wels fanden gleich mehrere Projekte statt.
Berufsschüler verschönern Schlachthof-Areal
Unter der Leitung von Elena Gratzer von der „KernZone Wels“ setzten 22 Jugendliche aus der Berufsschulklasse des Rewe Konzerns und zwei Begleitpersonen während „72 Stunden ohne Kompromiss“ ihre Fähigkeiten ein, um die Freiflächen des Kulturzentrums „Alter Schlachthof Wels“ aufzuwerten und zu verschönern. Ihre Aufgaben umfassten den Bau von mobilen Paletten, Möbeln und Hochbeeten und auch das Anlegen eines leckeren Pflückgartens. Dabei wurden sie von Hauptsponsor Rewe tatkräftig mit Verpflegung und Material unterstützt. Auch viele weitere helfende Hände und Sponsoren bereicherten das Projekt.
Celine (16) und Elma (18) berichteten begeistert von ihrer Erfahrung: „Wir haben zwei Tische gebaut. Das war echt lustig und sowas haben wir noch nie gemacht.“ Viktoria (18) unterstrich den Gemeinschaftssinn des Projekts: „Ich fand das Projekt super. Wir haben als ganze Klasse mal richtig aktiv gearbeitet und etwas Sinnvolles gemacht. Alle haben sich gegenseitig geholfen, das war echt cool.“ Am Samstag wurde die Freifläche dann schließlich bei einem gemeinsamen Fest feierlich eingeweiht. Die Projektverantwortlichen der Kernzone Wels und die Jugendlichen fanden sich gemeinsam mit Vertretern des Rewe Konzerns, der Stadt Wels und des Kulturvereins ein, um die Arbeit der Jugendlichen bei guter Musik und einem köstlichen Buffet zu würdigen.
Have fun together
Eine Schulklasse aus Wien war im invita-Wohnhaus der Caritas in Wels im Einsatz, wo Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen begleitet werden. Schüler der Kunst- und Modeschule Herbststraße organisierten unter dem Motto „Have fun together“ einen Gemeinschaftsabend für die Bewohner und steckten sie viel Kreativität und Herzblut in die Planung. Die 16-jährige Sara erzählt: „Wir haben Lebensmittel und Getränke gesammelt, gekocht und Kuchen gebacken. Es war eine großartige Erfahrung.“ Die Musikauswahl überließen die Schüler den Bewohnern, die bei den Gesprächen mit den jungen Menschen sichtlich aufblühten.
Basteln mit Senioren
Eine weitere Schulklasse aus Wien bastelte für die Bewohner des „Hauses für Senioren“ und die Gäste des Tagesbetreuungszentrums (beides Diakoniewerk OÖ) in Wels kreative Adventkalender für alle Hausgemeinschaften. Die Teilnehmerinnen waren von ihrer Aufgabe begeistert. Zoe berichtet: „Die Bewohnerinnen und Bewohner waren am Donnerstag den ganzen Tag hier und haben uns geholfen. Sie haben uns auch viele Geschichten aus ihrem Leben erzählt, das war voll nett.“ Kathi, eine weitere Teilnehmerin, fügt hinzu: „Wir wollen anderen Menschen helfen und ihnen eine Freude machen.“ Auch Leonie ist begeistert: „Es war so cool: die schönen Stoffe, die lustige Arbeit und die lieben Bewohner und Bewohnerinnen.“
HAK-Schüler bauten Spielelemente für Kindergarten
Außerdem waren Schüler der HAK 1 Wels in zwei Projekten im Bezirk Urfahr-Umgebung aktiv. Eine Mädchengruppe der HAK1 Wels nutzte die Gelegenheit, in den 72 Stunden ein anderes „Eck“ von Oberösterreich kennen zu lernen. Im Pfarrcaritas-Kindergarten Waxenberg gestalteten die Jugendlichen unter Anleitung der Gemeindemitarbeiter neue Spielelemente für den Garten. Neben dem Bau einer neuen Kugelbahn und dem Streichen der Gartenhäuser haben die Jugendlichen die „Gatschküche” der Kindergartenkinder repariert und bemalt. Die Schülerinnen Emilie und Lea schwärmen: „Das Projekt war vor allem so toll, weil die Kinder so viel Freude mit uns hatten und weil sie uns so gerne geholfen haben. Es war ein Gemeinschaftsprojekt mit den Kindern. Das war das Beste daran.” Die Freude am Projekt beruhte auf Gegenseitigkeit, betont Kindergartenleiterin Elisabeth Gahleitner: „Die Kinder haben es geliebt, dass die neun jungen Frauen mit ihrer Lehrerin da waren – sie haben sie gleich ins Herz geschlossen.” Neben der Arbeit und den Kindern ist für die Schülerinnen aber auch die Gemeinschaft nicht zu kurz gekommen. Abends haben sie gemeinsam Volleyball gespielt und sind mit ihren Klassenkollegen, die bei einem 72-Stunden-Projekt in Puchenau waren, Pizza essen gegangen.
Tische und Sitzbänke
Die Burschengruppe der HAK Wels stellte im Betreubaren Wohnen der Caritas ihre handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis: Sie bauten einen Tisch und zwei Sitzbänke für die Bewohner. Christian Brain, Leiter des Betreubaren Wohnens der Caritas OÖ, zeigte sich begeistert: „Das Projekt bringt Leben in unser Haus. Die Bewohner haben sich sehr über den Einsatz der fleißigen Handwerker gefreut, gerne mit ihnen geplaudert und sie natürlich mit Kuchen versorgt.“
„Herzen der Menschen erobert“
Karin Kurowski, Leiterin der youngCaritas in Oberösterreich, ist von der Aktion begeistert und zieht eine höchst positive Bilanz: „Es war überwältigend, was wir bei unseren Projekten erlebt haben. Das Motto ‚Be the change‘ haben die Jugendlichen fast inhaliert und innerhalb von nur 72 Stunden unsere Caritas-Standorte sowas von bereichert. Die Teilnehmer haben alle Herausforderungen, die so ein Einsatz mit sich bringt, hervorragend gemeistert. Am meisten hat mich beeindruckt, wie schnell sie auch die Herzen der Menschen vor Ort erobert haben. Die Jugendlichen haben mit ihrer Energie und mit guter Laune willkommene Abwechslung in den Alltag gebracht. Die Dankbarkeit war richtig spürbar. Strahlende Gesichter und einzigartige Begegnungen waren die Folge. In diesem Sinne ein großes Dankeschön an alle Beteiligten!“
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