Textilsammlung: Volkshilfe muss Container entfernen und sieht die Strukturen gefährdet
WELS. Die Container-Textilsammlung ist von der Stadt neu ausgeschrieben worden. Gewonnen hat texaid. Die Volkshilfe sieht die Vorgangsweise der Stadt kritisch. Denn nach 26 Jahren müssen nun die 32 auf öffentlichem Grund platzierten Container abgezogen werden.
„Der Wegfall der Containersammlung gefährdet die über Jahrzehnte gewachsene Struktur unserer Textilsammlung und im schlimmsten Fall auch von uns innerhalb dieser Struktur geschaffene Jobs“, erklärt Volkshilfe Obmann Johann Reindl-Schwaighofer. Er befürchtet, dass das Angebot an qualitativ hochwertiger und vor allem leistbarer Kleidung sinke. Die Volkshilfe ruft auf, Topkleidung künftig in einen der drei Shops (Vogelweiderstraße 29, Florianiweg 7 und im Welas Park) abzugeben. „Dadurch kommen die Textilspenden auch weiterhin vor allem den Welsern zugute“, erklärt Fred Edlinger als Bereichsleiter der Volkshilfe-Shops. Man arbeitet daran, dass einige Container auf Privatgelände aufgestellt werden können. Der Volkshilfe-Bereichsleiter verschweigt auch nicht, dass sich seine Organisation ebenfalls an der Ausschreibung der Stadt beteiligt hat. „Und zwar mit einem in der heimischen Sozialwirtschaft üblichen Sozialtarif. Aber mit gewerblichen und gewinnorientierten Anbietern und deren Angebote an die Stadt Wels konnten und wollten wir nicht gleichziehen. Schließlich steht bei uns nach wie vor der soziale Gedanke im Vordergrund“, so Edlinger.
FP-Bürgermeister Andreas Rabl spricht von einer Ausschreibung, die notwendig war. „Der Bestbieter hat sich durchgesetzt. Die Erträge werden weiter den Welsern zugutekommen.“ Wie, das lässt er offen. Im Stadtsenat stimmte Grünen-Stadtrat Thomas Rammerstorfer der Neuvergabe zu: „Freude habe ich keine. Aber wenn ich das nicht gemacht hätte, dann hätte ich meine Amtspflicht verletzt. Das Angebot von texaid war das bestgereihte“.
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