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Römerbrücke von Wels nach Schleißheim mit großem Fest eröffnet

Mag. Ingrid Oberndorfer, 23.04.2025 09:57

WELS/SCHLEISSHEIM. Nicht einmal ein Jahr nach Baubeginn wurde am 22. April 2025 im Beisein zahlreicher Ehrengäste und unter großem Besucherinteresse die siebte Brücke, die Wels mit dem anderen Ufer der Traun verbindet, eröffnet. Die 127 Meter lange überdachte Fachwerkbrücke aus Holz und stellt einen wichtigen Ausbau und Lückenschluss beim Radwegenetz dar. Sie ermöglicht es, zu Fuß oder per Fahrrad von der Stadt Wels über die Traun direkt in die Nachbargemeinde Schleißheim und retour zu gelangen.

Die überdachte Fachwerkbrücke verbindet Wels mit Schleißheim. (Foto: Stadt Wels / Rene Hauser)
  1 / 6   Die überdachte Fachwerkbrücke verbindet Wels mit Schleißheim. (Foto: Stadt Wels / Rene Hauser)

Passend zur äußeren Gestaltung der sogenannten Römerbrücke fand zur Eröffnung ein Römerfest statt. Insbesondere Familien mit Kindern nutzten die Gelegenheit, mit dem Bummelzug von der Welser Innenstadt bequem zum neuen Traunübergang zu kommen und dort die Osterferien endgültig ausklingen zu lassen. Auf großes Interesse stießen vor allem die Auftritte der römischen Legionen und der „Ruder-Armada“ des Ruderclub Wels.

Die mit 127 Metern längste Holzbrücke Oberösterreichs stellt einen wichtigen Ausbau und Lückenschluss beim Radwegenetz dar. Sie ermöglicht es beispielsweise Bürgern von Schleißheim und anderen Wels-Land-Gemeinden, umweltfreundlich zur Arbeit in Wels-Stadt und retour zu pendeln. Darüber hinaus ermöglicht die neue regionale Nord-Süd-Radverbindung auch neue überregionale Radverkehrsverbindungen und -kombinationen (zum Beispiel einen Uferwechsel beim Befahren des Traunradweges R4). Somit ist die Brücke auch für Fahrradausflügler und -touristen eine Bereicherung.

Alles im Plan

Projektstart war im Jänner 2018, die Vergabe der Entwurfsplanung erfolgte im Juni 2021, im August 2022 wurde der Planungsauftrag erweitert. Vom Baubeginn im Juli 2024 bis zur Baufertigstellung im heurigen April haben die beauftragten Firmen Felbermayr und Dreihans alle Arbeiten im Zeitplan und innerhalb des Kostenrahmens von rund fünf Millionen Euro durchgeführt. Darüber freut sich in erster Linie der bekennende Römer- und Asterix-Fan, der Welser Bürgermeister Andreas Rabl, der sich auch diese Optik der Brücke gewunschen hat: „Wels überbrückt die Traun ab sofort sieben Mal! Der Geh- und Radwegübergang nach Schleißheim sorgt für eine noch bessere Verbindung in das Umland und eröffnet neue Routenmöglichkeiten für Radfahrer und Fußgänger. Das römische Design der Holzbrücke ist ein echter Blickfang für alle Vorbeikommenden und macht den Flussbereich dort noch attraktiver.“

Die Römerbrücke in Zahlen

Spektakuläre Bilder ergaben sich vor allem im Dezember 2024 beim Einschwimmen der drei Brückensegmente. Diese sind jeweils rund 40 Meter lang, 5,6 Meter breit und 5,8 Meter hoch, wiegen zwischen 60 und 70 Tonnen und bestehen aus rund 400 Kubikmetern Holz. Weiters verbauten die Arbeiter rund 65 Tonnen Stahlteile und Verbindungsmittel sowie bei der Dacheindeckung 270 Laufmeter Dachrinne, rund 1.300 Quadratmeter Stehfalz-Blecheindeckung sowie Blitzschutz und Seilsicherung.

Die Radwegrampe setzt sich aus 1.500 Kubikmetern Erdmaterial und 1.500 Tonnen Steinen zusammen. Weitere 2.000 Kubikmeter Schuttmaterial entfielen auf die nun wieder abgebaute provisorische Rampe vom Bauplatz am Gelände des Zentralen Betriebsgebäudes der Stadt Wels auf den Traundamm. Zudem besteht die Brücke samt Zu- und Abfahrten aus 30 Tonnen Betonstahl, 500 Kubikmetern Beton, 400 Metern Mikropfählen und vier bis in eine Tiefe von 25 Metern reichenden Großbohrpfählen mit einem Durchmesser von 1,5 Metern.

Gast der Eröffnung war auch Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner, für den angesichts zahlreicher Rad-Verkehrs-Probleme andernorts, „dieser Tag eine Wohltat ist. Brücken verbinden nicht nur Ufer – sie bringen Menschen zusammen, überwinden Distanzen und schaffen Wege in eine gemeinsame Zukunft. So rückt auch durch diese moderne, neue Brücke Schleißheim ein Stück näher an Wels heran. Besonders für Arbeitspendler, die mit dem Rad unterwegs sind, eröffnet sich damit eine attraktive, sichere und direkte Verbindung.“

Besonders glücklich mit dem Brückenschlag ist auch Schleißheims Bürgermeister Johann Knoll: „Mit der Römerbrücke wurde der Alltagsradverkehr für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Schleißheim sowie der Nachbargemeinden auf ein neues Niveau gehoben. Darüber hinaus wurden neue Möglichkeiten geschaffen, Freizeitsport zu betreiben, und überregional profitiert der touristische Radverkehr deutlich. Alles in allem eine äußerst gelungene Sache.“

Für Mobilitätsstadtrat Stefan Ganzert ist die Römerbrücke ein weiterer Schritt, um das Ziel den Anteil des Radverkehrs bis 2030 auf 20 Prozent zu heben, zu erreichen: „Ob zum Arbeiten oder für Freizeitaktivitäten: Wer in Wels-Land südlich der Traun wohnt, kommt über die neue Brücke ab sofort viel einfacher und umweltfreundlicher zu uns nach Wels. Mein Dank gilt allen Beteiligten für die planmäßige Umsetzung des Projektes!“


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Roman M.
Roman M.
26.04.2025 08:45

Gut gelungen aber....

weshalb hat man keine Sitzgelegenheiten rund um die Brücke gemacht? E-Bike Lade- und Servicestation (z.B. ÖAMTC) wäre auch toll gewesen. Ansonsten eine schöne Verbindung zwischen Schleißheim und Wels.