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 Stimmungsvolles Pogromnacht-Gedenken der Welser Antifa im Pollheimer Park

Gerald Nowak, 07.11.2025 11:05

WELS. Es kamen rund 220 Menschen anlässlich des 87. Jahrestages der Pogromnacht vom November 1938  in den Pollheimerpark, um vor dem jüdischen Mahnmal den Opfern zu gedenken. Die Kundgebung, die schon seit 27 Jahren stattfindet, wurde auch heuer von den Kirchen, den Gewerkschaften sowie mehr als 40 Organisationen der Zivilgesellschaft mitgetragen.

Hanno Loewy, Laurien Scheinecker und Werner Retzl mit MKÖ Vorstand Robert Eiter (ganz links) (Foto: Antifa Wels)

Hanno Loewy, Direktor des jüdischen Museums Hohenems, hielt eine beeindruckende, sehr persönliche Gedenkrede und ließ, ausgehend von der Flucht seiner Eltern aus Nazi-Deutschland in den 1930er Jahren nach Palästina, fast ein Jahrhundert der Weltgeschichte, mit Kriegen, Verfolgung und Widerstand im Rückblick passieren. 

Und er erinnerte daran, was Antifaschismus heute bedeuten muss: „Was verteidigen wir heute wirklich, an so symbolträchtigen Tagen? Wir verteidigen Menschenrechte, wir verteidigen die Gleichheit vor dem Gesetz und die sozialen wie ökologischen Systeme als Basis unseres Wohlstandes gegen einen Zynismus, der wieder die Macht des Stärkeren feiert“.

Dialogfähigkeit

Antifa-Vorstandsmitglied Laurien Scheinecker beklagte in ihren Begrüßungsworten eine Sprach- und Orientierungslosigkeit der Menschen, angesichts komplexer Konflikte, und bekräftigte ihre Forderung nach mehr Dialogfähigkeit.

Antifa-Vorsitzender Werner Retzl bekräftigte eine widerständige Gedenkkultur und wandte sich gegen Anbiederung von Rechtspolitikern, die an Gedenk- und Feiertagen ihren Versöhnungsbotschaften huldigen, im übrigen Jahr aber mit antidemokratischer Agitation glänzen.  

 Für die  musikalische Umrahmung sorgte das Duo Paul Schuberth (Akkordeon) und Thomas Novak (Geige). 


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