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Kaufmann vor Ort: Nahversorung stärken ist das Ziel

Gertrude Paltinger, BSc, 27.09.2018 13:57

OÖ/EBERSTALZELL. Tips und der Oberösterreichische Lebensmittelhandel widmen sich in den kommenden Wochen dem Thema „Mein Kaufmann vor Ort“. Dabei stehen die selbstständigen Lebensmittelhändler und die Nahversorger im Mittelpunkt.

Ingeborg Fürhapper (hinten Mitte) und ihr Damen-Team vom „s‘Geschäft ums Eck“ in Eberstalzell haben vor wenigen Wochen ihr zehnjähriges Jubiläum gefeiert. Foto: M. Kienesberger

Nahversorger stellen in der Gesellschaft eine wichtige Stütze dar, um vor allem kleine Gemeinden und weniger mobile Bürger mit allen notwendigen Lebensmitteln versorgen zu können. Die Sicherung der Nahversorgung ist somit ein zentraler Faktor zum Erhalt der Lebensqualität in allen Regionen des Bundeslandes. In Oberösterreich gibt es laut den Zahlen der letzten Strukturanalyse des Lebensmitteleinzelhandels aus dem Jahr 2016 41 Gemeinden (von insgesamt 440 Gemeinden), die ohne einen Nahversorger auskommen müssen. „Nahversorgung ist Lebensqualität. Die Nahversorger sind die „Landschaftsgärtner“ der Innenstädte und „Seelengärtner“ für menschliche Begegnungen. Es muss daher unser aller Ziel sein, die Nahversorgung wieder zu stärken“, ist Manfred Zöchbauer, Geschäftsführer des Landesgremiums des OÖ. Lebensmittelhandels, überzeugt.

Nahversorgung sicherstellen

„Zur Erhaltung der Nahversorgung brauchen wir eine ausgewogene Raumordnungspolitik, die Fortsetzung der Nahversorgerförderung, ein funktionierendes Stadt- und Ortsmarketing in den Gemeinden und eine Bewusstseinsänderung beim Konsumenten“, sieht Johannes Jetschgo, Obmann des Landesgremiums des OÖ. Lebensmittelhandels, auch die Politik in der Pflicht, um die Nahversorgung in den Gemeinden sicherzustellen.

Region Wels ist gut versorgt

„Das Vorhandensein eines Nahversorgers trägt wesentlich zur Lebensqualität in einem Ort bei“, weiß auch der Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Wels, Thomas Brindl. Wels-Land ist vergleichsweise gut ausgestattet. Nur in einigen kleineren Gemeiden gibt es kein Geschäft im Ort. Mit kreativen Ideen, wie einem vereinsgeführten Lebensmittelgeschäft in Bachmanning oder einem Bauernmarkt in Fischlham, wird auch die Nahversorgung in jenen Orten gesichert, wo es keinen Kaufmann, Bäcker oder Fleischer gibt. Aber auch wenn die Region mit Nahversorgern gut ausgestattet ist, muss man darauf schauen, dass diese Betriebe auch erhalten bleiben, ergänzt Brindl. Insgesamt gibt es in Wels-Stadt und Wels-Land 325 Lebensmittelhandelsbetriebe, Fleischer und Bäcker mit aktiver Gewerbeberechtigung.

„s“Geschäft ums Eck“

Ein Beispiel für einen gut funktionierenden Nahversorger gibt es in Eberstalzell. Seit zehn Jahren ist Ingeborg Fürhapper mit ihrem „s“Geschäft ums Eck“ dort aktiv. Der Nah und Frisch-Markt beschäftigt zwölf Damen. Im Sortiment hat man neben dem klassischen Lebensmittel-Angebot auch Tabak-Waren und viele regionale Produkte. „Das Regional-Regal ist inzwischen drei Meter lang“, erzählt die Geschäftsführerin. So gibt es Milch aus Lambach, Erdäpfel aus Bad Wimsbach und Nudeln aus Steinerkirchen.

Was das „Geschäft ums Eck“ aber ganz besonders macht, das sind die Köstlichkeiten, die frisch, vor Ort und selbst zubereitet werden. Jeden Tag gibt es nicht nur ein leckeres Frühstück und allerlei Jausenweckerl, sondern auch ein Mittagsmenü, dass entweder abgeholt oder an Firmen ausgeliefert wird. Ob Schweinsbraten, Heringskäse oder die Salate vom Salatbuffet – alles wird selbst und frisch zubereitet. Auch wenn man für ein Fest ein Catering sucht, dann ist man bei Ingeborg Fürhapper an der richtigen Adresse. „Man muss sich einfach abheben, dann funktioniert das Geschäft“, weiß die Eberstalzellerin aus Erfahrung, die viel Arbeit und Herzblut in ihr Geschäft steckt. „Man muss kreativ sein. Wichtig ist auch das Team, das man hat“.


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