Mit Diamanten besetztem Taschenmesser Handwerkspreis geholt
WELS. Für sein Meisterwerk, ein mit Edelsteinen besetztes Taschenmesser, wurde Klaus Wilhelm Hoiß mit einem zweiten Preis bei der Handwerksgala der Wirtschaftskammer ausgezeichnet.
„The Indian Arrow“ ist ein ganz besonders exklusives Taschenmesser, es ist mit rund 660 Edelsteinen besetzt und ein Unikat von Klaus Wilhelm Hoiß, der dafür mit dem Handwerkspreis ausgezeichnet wurde.
Aussterbendes Handwerk
Hoiß sagt von sich selbst, dass er mit seinem Handwerk zu den „Dinosauriern“ gehört. Hoiß ist Edelsteinfasser, ein aussterbendes Handwerk. Als junger Mann hat er den Beruf des Gold- und Silberschmieds in Marchtrenk erlernt. 18 Jahre war er in seinem Lehrbetrieb tätig, bevor sich der heute 50-Jährige 2003 selbstständig gemacht hat. Durch jahrelanges Üben hat er die Kunst des Edelsteinfassens perfektioniert und ist ein Meister seines Faches geworden.
Ein-Mann-Betrieb
Heute ist Klaus Hoiß ein gefragter Ein-Mann-Betrieb, für ein paar Stunden unterstützt von seiner Lebensgefährtin. Arbeit hätte er aber für ein paar Angestellte, erzählt er. Einen ausgebildeten Gold- und Silberschmied, der sich auf dem Gebiet des Edelsteinfassens spezialisieren will, würde er sofort einstellen. Nur Lehrlinge ausbilden kann er nicht. Dazu ist das Material zu teuer und die Ausbildung zu zeit-intensiv. „Da bräuchte es eine staatliche Förderung“, wäre sein Vorschlag. Um den Nachwuchs zu fördern, bietet er Kurse für Goldschmiede-Gesellen an.
Hoiß arbeitet ausschließlich auf Auftrag für Juweliere. Sein bei der Handwerksgala preisgekröntes Meisterstück hat er aber ohne Auftrag als Anschauungsobjekt hergestellt. „Wenn der richtige Käufer kommt, würde ich es auch verkaufen“, gesteht der Künstler. Wert ist das Stück zwischen 15.000 und 20.000 Euro.
Das Meisterwerk
Bei dem Taschenmesser hat er vorsichtig den Holzgriff entfernt und eine 14-karätige Weißgold-platte aufgebracht. Diese Fläche hat er detailverliebt graviert und mit Diamanten und Saphiren bestückt. Die Schwierigkeit bestand darin, die Fläche bestmöglich zu nutzen, die unterschiedlich großen Steine so eng wie möglich zu setzen, ohne dass dazwischen Material übrig bleibt. Rund 70 Stunden Arbeit stecken in dem Meisterwerk.
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