True-Live: Thalheimer Unternehmen will das Netflix für Konzerte werden
THALHEIM. Ein Konzert besuchen ist derzeit nicht möglich. Zumindest physisch. Mit True-Live kann man sich das eine oder andere Schmankerl aber immerhin zu Hause auf den Bildschirm holen.
Das Grundkonzept dafür hat Andreas Gatterbauer, Geschäftsführer der Steam Audio Company, schon seit Jahren in der Schublade. „Corona hat die Entwicklung jetzt natürlich beschleunigt, aber wir wollen kein Krisenfernsehen sein“, betont Gatterbauer. „True-Live soll eine Plattform sein, die professionelle, hochqualitative Performances auch live digital hochwertig erlebbar macht“, erklärt der Thalheimer den Qualitätsanspruch seines großen Teams.
Auch Nischen auf den Bildschirm holen
Für die 20 Top-Bands der Welt würde das auf Amazon zum Beispiel gut funktionieren, für alle, die in einer Nische sind, nicht, da würden höchstens schlechte Handyvideos vom Konzert im Internet kursieren. „Diese Künstler werden dadurch indirekt abgewertet und das wollen wir ändern“, so Gatterbauer, der selbst Musiker ist. „Es gibt viele, viele tausende Blues- und Jazzprojekte, die sind unter anderem unser Ziel. Aber grundsätzlich sind wir stilistisch (fast) völlig offen. So wie Netflix oder DAZN für Sport wollen wir eine Plattform für Live-Performances sein“, erklärt der Schlagzeuger.
Live dabei in London
Im September wurde mit www.true-live.com gestartet. „Momentan müssen wir Content aufbauen. Es soll auch ein Entdecker-Kanal sein, soll zum Reinschnuppern anregen“, so Gatterbauer. Einige Konzerte, aus dem Stadttheater Wels ebenso wie aus dem Masterlink in London oder dem Paul Theater in Straubing, sind schon online. So kommen die Zuseher an Locations, die sie sonst vielleicht nie besuchen würden. „Wir wollen keine Parallelstruktur schaffen, die Konzerte sollen dort stattfinden, wo sie nun mal sind“, verweist Gatterbauer auf das Hauptziel, „Original-Feelings zu transportieren“.
„Es soll fair sein“
Wichtig ist auch, dass alles hochprofessionell ist. „Es handelt sich um keine Hobbymusiker. Vom Musiker über den Produzenten bis zum Kamera-Team sind alle Profis.“ Für die Künstler kostet es nichts, dass das Konzert gestreamed wird. Für die Zuseher derzeit auch noch nicht. „Aber es soll fair sein und deshalb gibt es einen Donating-Button“, erklärt Gatterbauer. Dafür bekommt man dann entweder eine komplett live aufgezeichnete Premiere mit Künstlerchat oder ein Live-Konzert mit Kommentarfenster geboten. Wie überall macht sich auch hier der Lockdown bemerkbar, aber bis es wieder Live-Premieren geben kann, kann man die Zeit gut mit der Mediathek überbrücken.
Update: Die nächste Live-Show steht
Die nächste Gelegenheit ein Live-Konzert daheim auf der Couch zu genießen, gibt es am Samstag, 30. Jänner, 19.30 Uhr. Der Auftritt von Spielmann wird live aus dem Kornspeicher gestreamed.
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