"Ganze Gesellschaft muss leiden, weil sich manche nicht impfen lassen"
WELs. In einer landesweiten, stillen Protestaktion appellierten Ärzte, Krankenschwestern und Pflegepersonal an alle Ungeimpften, sich immunisieren zu lassen. Sie wollen „Zurück zur Normalität“ und „Nicht noch einen Corona-Winter“.
Die Hintergründe für den Aktionstag liegen auf der Hand: Die Zahl der Infizierten, der Hospitalisierungen und der Intensivpatienten steigen. Darunter leidet das gesamte Gesundheitssystem. „Wir müssen geplanten OPs verschieben, weil unsere Kapazitäten ja unverändert sind“, erklärt Dermatologie-Primar Werner Saxinger, dass alle Stationen am Klinikum Wels-Grieskirchen von der Corona-Pandemie betroffen sind. „Es betrifft uns alle, weil wir zusammenhalten und Personal von allen bereitgestellt wird“, sagt Saxinger und gibt zu bedenken: „Der Engpass bei den Intensivbetten kann für jeden relevant werden, wenn man einen Autounfall oder einen Schlaganfall hat! Impfen ist der einzig sinnvolle Weg aus der Pandemie“. In die selbe Kerbe schlägt auch Primar Johann Knotzer, Leiter der Intensivabteilung. Die Intensivbetten-Kapazitäten war vor Corona schon knapp kalkuliert, weil sie ein großer Kostenfaktor sind und schon vor Corona waren die 25 Betten belegt. Derzeit werden nicht alle bespielt, weil ein Pflegemangel herrscht.
„Lass dich impfen“
„Wir haben eines der besten Gesundheitssysteme der Welt und die Bevölkerung könnte von einem Tag auf den anderen dem Ganzen – zumindest für das Gesundheitswesen – ein Ende bereiten! Stattdessen muss die ganze Gesellschaft leiden, weil sich manche nicht impfen lassen“, bedauert Knotzer und unterstützt den Appell seiner Kollegen: „Es reicht! Lass dich impfen“.
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