
WELS. Mit einem Umsatz von mehr als 1,8 Milliarden Euro blickt die Doppler Gruppe auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurück. Das Jahr war gekennzeichnet von der sechs-monatigen Schließung der Raffinerie Schwechat, dem Ukrainekrieg und den dadurch ausgesprochenen Embargos seitens der Europäischen Union. Trotz Krisenmodus konnten mehr als 1,3 Milliarden Liter Kraftstoff im abgelaufenen Jahr abgesetzt werden, was einem Plus von rund 28 Prozent Wachstum entspricht.
Im Vergleich zum österreichischen Mineralölmarkt, der 2021 leicht rückläufig war, ist dieser Absatzschub betreffend Treibstoff ein echter Durchbruch. Damit wächst das Unternehmen Doppler Energie deutlich stärker als der Markt. Das Erfolgskonzept des größten unabhängigen und privaten Tankstellenbetreibers Österreichs: Moderner Anbieter sämtlicher relevanter Energieformen zu günstigen Preisen.
Größter Lieferant regionaler Flughäfen
„Mit 261 Stationen in ganz Österreich – davon drei Turmstrom Stationen und 258 Turmöl Stationen – will Doppler bis 2025 in Österreich Marktführer im Tankstellengeschäft werden“, so Geschäftsführer Franz Joseph Doppler. Der Handelsbereich – der Verkauf von Diesel, Benzin und Heizöl – ist mit einem Umsatz von mehr als 700 Millionen Euro das zweite große Standbein der Doppler Gruppe. Das eigentümergeführte Unternehmen ist mit Doppler Aviation aber auch größter Lieferant für regionale Flughäfen in Österreich. Mit den Produkten Avgas, Jet und Super100 werden sämtliche regionale Flughäfen in ganz Österreich beliefert. 2022 konnte mit einem Absatz von mehr als 2,4 Millionen Liter auch hier ein Rekordjahr verbucht werden.
Einstieg in den Pellets-Markt
Im Wärmemarkt plant man mit 2023 den Einstieg in das Pellets Geschäft. „Pellets sollen im Tankwagen aber auch sackweise dem Endkunden geliefert bzw. an den Tankstellen angeboten werden“, informiert Geschäftsführer Bernd Zierhut. Mit einem oberösterreichischen Produzenten wurde eine strategische Partnerschaft vereinbart. „Der oberösterreichische Markt wird demnächst in Angriff genommen. Mit der Aufnahme von Pellets in das Warensortiment wollen wir auch einen Beitrag zu erneuerbaren Energien leisten“, meint Zierhut weiter.
Ausstieg Erdgastanknetz
Was das Segment Erdgasfahrzeug betrifft, so kann auf Basis der letzten Fahrzeug-Neuanmeldungen davon ausgegangen werden, dass diese Kategorie aussterben wird. Doppler hat daher das Erdgastanknetz im Jahr 2022 stark reduziert und plant den gänzlichen Ausstieg aus diesem Marktsegment im Jahr 2023.
Turmstrom weiter ausbauen
Die Ladeinfrastruktur für Strom wurde im abgelaufenen Jahr hingegen weiter ausgebaut. Die Absatzmengen wurden im Vergleich zu 2021 verdreifacht. 2022 wurden mehr als eine Million Kilowatt Stunden an Strom an Elektroautos verkauft. Mit Turmstrom wurde eine neue Marke im Jahr 2022 implementiert, wo Strom an vorderster Stelle steht. „Stromantrieb ist der Antrieb für PKWs in der Zukunft. Wenn auch nicht so schnell, wie von der Politik häufig geplant, gehen wir davon aus, dass die Mobilitätswende von Verbrennungsmotoren Richtung Elektromotor in den nächsten 15 Jahren vollzogen wird. Diese Stationen – unsere Turmstrom Stationen – stellen das Netz der nächsten Generation dar“, so Zierhut.
Offensive Strategie
„Um eine ständige Weiterentwicklung sicherzustellen, ist es erforderlich, bestehende Geschäftsfelder sukzessive auszubauen und mit neuen Sparten und Themenbereichen zu ergänzen“, berichtet Doppler. Daher wurde das Geschäft des Energiehändlers Scharnagl in Kärnten erworben, um den Bereich Handel und Heizöl weiter zu stärken. Als äußeres Zeichen wurde der Name Doppler Mineralöle zum Jahreswechsel auf Doppler Energie geändert. „Wir sind Energieanbieter und haben in unserem Portfolio nicht nur Mineralölprodukte, sondern auch erneuerbare Energien wie Strom“, erklärt Zierhut. Mit über einem Megawatt Stromproduktion mittels Photovoltaik auf Tankstellendächern ist Doppler auch eines der führenden Unternehmen in der Erzeugung von erneuerbaren Energien.