Erste Energie-Genossenschaft für mehr erneuerbare Energie zu fairen Preisen
WELS-LAND. Die erste Energie-Genossenschaft im Bezirk wurde gegründet. Sie ist ein regionaler Zusammenschluss von Bürgern, Firmen, Landwirtschaftsbetrieben und Gemeinden mit dem Ziel regional erneuerbare Energie zu erzeugen und zu fairen Preisen zu nutzen.
Eine überparteiliche Initiative hat offiziell die Energie Genossenschaft Traun-Ager-Alm (EEG) ins Leben gerufen. Für die Gründung eingesetzt hat man sich schon seit 2022. Sie ist ein regionaler Zusammenschluss von Bürger, Firmen, Landwirtschaftsbetrieben und Gemeinden.
Die Energie Genossenschaft Traun-Ager-Alm will Bürger befähigen die Energiewende selbst mitzugestalten. Sie hat das Ziel, eine nachhaltige und dezentrale Energieversorgung in der Region aufzubauen und zu fördern. Außerdem will man in Projekte für erneuerbare Energien investieren und die regionale Energieversorgung ausbauen und stärken.
Tätig in neun Wels-Land-Gemeinden
Der Tätigkeitsbereich als Genossenschaft umfasst die Region rund um das Umspannwerk Lambach, genauer gesagt die Gemeinden Eberstalzell, Steinerkirchen, Fischlham, Edt, Stadl-Paura, Lambach, Offenhausen, Bachmanning und Neukirchen.
Grundlage für die Energiegemeinschaft ist das Erneuerbaren Ausbaugesetz. Seit Oktober wird die Entwicklung der Energiegemeinschaft von Leader Region Wels Land gefördert (EU, Bund, Land, Gemeinden).
Faire Energiepreise
Der Strompreis wird innerhalb der Energiegemeinschaft gemeinsam mit Produzenten und Konsumenten festgelegt – „Fair Trade“ ist die Devise. Ziel ist es, den Arbeitspreis für den Konsument bei rund zehn Prozent unter dem jeweils marktüblichen Preis zu halten und den Einspeisetarif für Produzenten am Marktpreis zu orientieren.
Das Netzentgelt ist um 28 Prozent reduziert. Hauptzweck ist nicht die Gewinnerzielung.
In der Leader Wels-Land-Förderung ist für die neun Gemeinden ein Paket für ein „Energiemonitoring“ enthalten, mit dem Ziel Strom-Einsparpotenziale der gemeindeeigenen Anlagen zu analysieren und Maßnahmen zum Stromsparen zu setzen.
Wie läuft die Energienutzung ab?
Der Konsument bekommt von der EEG den gerade vorhandenen 100prozentig regionalen Ökostrom aus der Region, das werden zwischen 40 bis 80 Prozent seines Strombedarfs sein. Er behält aber als Grundabsicherung seinen Stromlieferanten. Da geplant ist auch Strom aus Kleinwasserkraft zu nutzen, wurden bereits erste Gespräche mit regionalen Kleinwasserkraftwerken geführt. Die EEG plant auch Energieprojekte mit Bürgerbeteiligung (Photovoltaik-Anlagen) zu verwirklichen.
Interessierte sind jetzt eingeladen Anteile an der Genossenschaft zu erwerben. Außerdem kann man als Photovoltaik-Einspeiser oder -Abnehmer mitmachen. Auch neue Gesichter im regionalen Energie-Arbeitskreis sind willkommen. Infoveranstaltungen zum Thema regionaler Energieausbau und zu den Beteiligungsmöglichkeiten sollen jetzt folgen.
Auch Vorstand gewählt
Bei der Gründungsversammlung wurde auch der Vorstand dieser ersten Energie-Genossenschaft in Wels-Land gewählt. Obmann ist der Steinerkirchner Gerhard Baumgartner. Seine Stellvertreter sind Andrea Holzleithner aus Fischlham, Marius Hager aus Stadl-Paura und Johann Grausgruber aus Steinerkirchen.
Weiters sind im Vorstand sind Monika Rahtmair aus Steinerkirchen, Bürgermeisterin Martina Schmuckermayer aus Offenhausen, Johannes Mayerhofer aus Stadl-Paura und Erich Dickinger aus Steinerkirchen. Für die Raiffeisenbank Wels Süd sind Geschäftsleiter Franz Stockinger und Prokurist Michael Grill im Team.
„Wir möchten regionalen erneuerbaren Strom zu einem fairen Preis erzeugen und an den Verbraucher bringen. Darüber hinaus möchten wir verschiedene Schwerpunktprojekte im Bereich erneuerbarer Energie und Energiesparen setzen. Dazu werden wir unter anderem mit den Gemeinden, dem Raiffeisenverband Wels Süd und anderen Partnern zusammenarbeiten“, erklärt Obmann Gerhard Baumgartner.
Mehr Infos zur Energie Genossenschaft Traun-Ager-Alm gibt es unter www.egtaa.at
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