Wels-Land Gemeinden investieren, sparen sinnvoll und halten zu ihren Vereinen
WELS/SIPBACHZELL/HOLZHAUSEN. Seit 10. November 2025 ist Sipbachzells Bürgermeister Stefan Weiringer der Obmann des Gemeindebundes im Bezirk Wels-Land. Als Stellvertreterin zur Seite steht dem neuen Bürgermeistersprecher Andrea Hubmer aus Holzhausen. In einer ersten gemeinsamen Pressekonferenz zogen die beiden ÖVP-Politiker eine positive Bilanz über die Jahre seit der letzten Gemeinderatswahl und sprachen über die aktuelle Lage, Vorhaben und Herausforderungen.
Vor allem in den Bereichen Bildung, Infrastruktur und Nachhaltigkeit sind wichtige Fortschritte erzielt worden. In den letzten zwei Jahren wurden neue Kindergärten in Bad Wimsbach, Gunskirchen und Erweiterungen in Eberstalzell und Sattledt realisiert. Zudem kommen in Fischlham und Pennewang neue Gruppen hinzu. Für den Baustart 2026 sind Neubauten in Edt und Sipbachzell fixiert.
Spitzen-Betreuungsquote
„Im Bezirk Wels-Land werden im Arbeitsjahr 24/25 3.802 Kinder in 242 Gruppen in insgesamt 80 Kinderbildungseinrichtungen betreut“, weiß Weiringer und Bezirksparteiobmann Klaus Lindinger ergänzt: „Nicht umsonst liegen die 24 Wels-Land-Gemeinden bei der Betreuungsquote der Drei- bis Fünfjährigen bei beachtlichen 99,3 Prozent und damit 2,8 Prozentpunkte über dem oberösterreichischen Durchschnitt“.
Unvermeidliche Investitionen
Große Investitionen erfordern auch Straßensanierungen, Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED, Kanalerneuerungen und Glasfaserausbau. Sie sind in fast allen Gemeinden „tägliches Geschäft“, oft sehr kostenintensiv und werden aber von der Bevölkerung als selbstverständlich betrachtet.
Photovoltaik und Energiegemeinschaften sichern günstige Strompreise
Nachhaltigkeit spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in vielen Projekten im Bezirk. Die Gründung von lokalen oder regionalen Energiegemeinschaften und der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf gemeindeeigenen Gebäuden sind Maßnahmen, die aktiv zur Reduktion des CO2-Ausstoßes und einem kostengünstigeren Strompreis beitragen. Am Beispiel von Offenhausen, wo auf acht Gebäuden PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 158 kWp installiert und bis dato zwei Speicher mit insgesamt rund 58 kWh errichtet wurden, zeigt sich, was hierzu die Gemeinden leisten.
Bürger dürfen und sollen sich einbringen
„Klimaschutz ist jedoch eine Gemeinschaftsaufgabe, und wir setzen alles daran, unsere Region umweltfreundlicher zu gestalten“, sagt Hubmer. „Hier kann jeder und jede etwas beitragen“, appelliert sie an die Eigenverantwortung und freut sich, dass es auch in ihrer Gemeinde schon erste Gespräche über eine Energiegemeinschaft gibt. Generell wünscht und freut sich Hubmer über Mitwirkung aus der Bevölkerung. „Wir sind in den letzten Jahren extrem gewachsen und eine Herausforderung ist es, dass der dörfliche, familiäre Charakter mitwächst. Durch Gespräche, Vereine und Aktivitäten gelingt es uns zum Glück, dass auch neue Bürger schnell andocken“.
Sinnvoll investieren und Vereine weiter unterstützen
Ein Thema, das alle betrifft, sind die Finanzen: Obwohl einige Gemeinden in Wels Land im Härteausgleich sind, geht trotzdem etwas weiter. Weiringer weiß, wovon er spricht, denn Sipbachzell ist selbst Härteausgleichsgemeinde: „Aber wenn man es richtig und ordentlich angeht, dann kann man trotzdem etwas machen“, weiß er aus eigener Erfahrung. „Es ist ein Spielraum da und wir werden auch unsere Vereine auf keinen Fall im Stich lassen.“
Letzteres bestätigt auch der Bezirksparteiobmann Lindinger. „Ich wüsste keine Gemeinde im Bezirk, wo es hier zu Problemen kommen könnte, dazu sind wir auch selbst zu tief in den Vereinen verwurzelt“, so Fischlhams Bürgermeister.
Sparen durch Kooperationen
Sinnvolle Wege zu sparen gibt es einige. Gemeindefusionen sind definitiv kein Thema. Kooperationen in unterschiedlichsten Bereichen, von Standesamt und Bauamt bis hin zur Verwaltung haben sich in einigen Gemeinden im Bezirk schon gut bewährt und auch eine Kooperation in Sachen Buchhaltung ist für Lindinger in Zukunft denkbar.
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