Nach 1,1 Milliarden Euro-Übernahme: "Heute wird aus LG und ZKW eine Familie“
WIESELBURG. Mit dem heutigen Tag ist der Lichtsystemhersteller ZKW im Eigentum von der LG Unternehmensgruppe. Die Südkoreaner haben das Mostviertler Unternehmen zu 100 Prozent übernommen. Kaufpreis: 1,1 Milliarden Euro. Arbeitsplätze in der Region sollen - zumindest für die kommenden fünf Jahre - nicht gefährdet sein.
Jahrelang ranken sich schon die Gerüchte über einen ZKW-Verkauf. Hier ist er endlich. Oliver Schubert, CEO der ZKW Group, freut sich über den Deal mit LG: „ZKW startet in eine neue Dimension.“ Demnach wird die Zukunft der Lichttechnik in Kombination mit autonomem Fahren durch die Synergieeffekte zwischen LG und ZKW eingeläutet. Auch LG-Vertreter Jin-Young Kim ist ebenso zufrieden: „Grüß Gott. Es ist eine große Freude und Ehre heute diesen Geschäftsabschluss zu präsentieren“, begrüßte er die vielen Journalisten bei einer eiligst einberufenen Pressekonferenz im Wiener Parkhotel unweit von Schönbrunn.
Weltkonzern LG übernimmt Teil des Mostviertels
Der Spezialist für Licht- und Elektroniksystems ZKW, bisher im Besitz des 77-jährigen Ulrich Mommert, wurde heute von LG Corporation und LG Electronics zusammengekauft. Die Südkoreaner sind eines der größten Technologieunternehmen der Welt mit einem Gesamtumsatz von rund 150 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017. Schubert ergänzt: „Gemeinsam mit LG stehen uns nahezu unbegrenzte Möglichkeiten offen, den Automotiven Markt von morgen mit intelligenten Lichtsystemen maßgeblich zu gestalten.“ In ein ähnliches Horn bläst auch der neue Eigentümer aus Südkorea: „Durch diesen Deal erweitert LG sein Automotive Components-Geschäft um eine neue Wachstumschance mit enormem Potenzial“, sagte Jo Seong-jin, CEO von LG Electronics. Außerdem meint er: „Die globale Produktionserfahrung und das internationale Geschäftsnetzwerk von LG wird die Produktentwicklung von ZKW stärken und die Möglichkeiten beider Unternehmen auf dem Automobilmarkt von morgen, inklusive der Entwicklung intelligenter Lichtlösungen, unbegrenzt erweitern.“
Standortgarantie in Österreich für fünf Jahre
LG hat die Produktionsstandorte in Österreich für mindestens fünf Jahre garantiert. Die Unternehmenszentrale der ZKW Group wird langfristig in Österreich bleiben. Seitens der Belegschaft gab es laut ZKW-CEO Oliver Schubert nur positive Signale zur Übernahme durch die Südkoreaner. „Die Zusage der fünf Jahre Standortgarantie war positiv. Die Arbeitnehmerseite hat diesen Zusammenschluss sehr positiv unterstützt.“ Das versicherte auch Jin-Yong Kim (LG): „Wir teilen dieselben Werte wie der bisherige Eigentümer. LG legt Wert auf Harmonie, Region und Tradition.“ Das gilt sowohl für die 3500 Mitarbeiter an den Standorten Wieselburg und Wiener Neustadt, wie auch für die Führungscrew von ZKW, als auch für die insgesamt 9000 Konzernmitarbeiter. Die ZKW Group soll weiterhin autonom agieren können. ZKW erwartet sich durch die zusätzlichen Wachstumspotenziale die Schaffung von noch mehr Arbeitsplätzen an allen Standorten.
Synergien für beide Seiten
Der Kaufpreis schlägt sich mit 1,1 Milliarden Euro nieder. Der ZKW-Deal ist die größte Übernahme in der gesamten LG-Geschichte. LG Electronics ist 70-prozentiger Eigentümer an der ZKW Group, die Muttergesellschaft LG Corp. übernimmt die restlichen 30 Prozent. Die ZKW Group ist ein führender High-Tech-Anbieter von Lichtsystemen für Kraftfahrzeuge, der neben wichtigen Märkten wie China, Mexiko und den Vereinigten Staaten in ganz Europa präsent ist. Kims abschließender Nachsatz: „Die Marke und Arbeitsweise von ZWK wird sich nicht verändern. Wir wollen dieses großartige Unternehmen in ein noch großartigeres verwandeln. Heute wird aus LG und ZKW eine Familie.“
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