REGION. In der aktuell prekären Marktsituation suchen die Landwirte nach Produktions- und Einkommensalternativen. Das macht sich im regionalen Landschaftsbild vor allem durch die vielen Kürbisfelder bemerkbar.
von SILKE KREILMAYR
300 Hektar Kürbis haben Oberösterreichs Bauern vor drei Jahren angebaut, heute sind es 1900. Pro Hektar wachsen etwa 20.000 Kürbisse. Linz-Land ist dabei mit 467 Hektar der kürbisstärkste Bezirk. „Das Wachstum wird natürlich nicht in diesem Ausmaß weitergehen, aber noch ist der Markt nicht gesättigt“, sagt Martin Bäck, Kürbisbauer aus Wilhering. Der Speisekürbis ist dabei freilich die Ausnahme, der moderne Bauer macht seine Geschäfte mit Öl.
„Kürbiskernöl ist begehrt, der Markt ist gut. Und da die Getreidepreise im Keller sind, muss man sich Alternativen suchen“, so Bäck. Wichtig ist hier die Zusammenarbeit mit anderen Landwirten, da sich die speziellen Erntemaschinen sonst nicht rechnen. Auch das richtige Timing ist gefragt, denn die Kerne müssen spätestens 24 Stunden nach dem Ernten in die Trocknung. „Da ist die Zusammenarbeit mit den Trocknungsanlagen extrem wichtig. Wenn die Anlage dann nicht frei ist, war die ganze Mühe umsonst.“ Bäck bringt seine Kerne nach Wolfern, aber auch der Agrarhändler Fuchshuber in Hörsching hat inzwischen eine Trocknungsanlage.
Abnehmer für die getrocknete Ware sind traditionell die steirischen Ölmühlen, die das Öl pressen und als Oberösterreichisches Kernöl in den Handel verkaufen. Manche Landwirte lassen sich dort auch eigenes Kernöl produzieren und vermarkten es direkt.
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