SONNTAGBERG. Die Fachschule für Sozialberufe Gleiß präsentierte den neuen Ausbildungszweig Heimhilfe, der seit dem heurigen Schuljahr 2022/23 angeboten wird.
Geschäftsführer des Bildungszentrums Gleiß Martin Pfeiffer konnte zur Präsentation neben den Direktoren der Schulzweige des Bildungszentrums und Schülern der FSB auch SPÖ-Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Sonntagbergs ÖVP-Bürgermeister Thomas Raidl sowie Caritas Regionalleiter Mostviertel West Markus Lurger begrüßen.
Im Sinne der Ordensgründerin
In der Eröffnungsrede brachte Martin Pfeiffer seine Freude über die Integration dieses neuen Zweiges zum Ausdruck: „Nicht nur, dass mit dieser Ausbildung dem dringlichen Problem des Pflegekräftemangels entgegengewirkt wird, wir stärken damit auch den Standort des Bildungszentrums. Und das im Sinne der Ordensgründerin Alphonsa Maria Eppinger, die es wichtig erachtete, dorthin zu schauen, wo Not vorherrscht. Mein besonderer Dank gilt Direktor Andreas Geiger, der mit viel Einsatz, Engagement und Behördenaufwand diesen Ausbildungszweig ermöglicht hat.“
90 Prozent im regulären Unterricht
Der Fachschuldirektor dankte seinem Team, insbesondere Lehrgangsleiterin Anita Rumetshofer und ihrer Stellvertreterin Maria Pflügl für die Schaffung der Rahmenbedingungen zu diesem Ausbildungszweig, und gab in diesen Einblick: „Bei der Ausbildung zur Heimhilfe sind 200 Stunden Theorie, 200 Stunden Praxis – davon 80 im stationären und 120 im mobilen Bereich – vorgesehen. 90 Prozent der Ausbildung werden im regulären Unterricht gelehrt.“ Und zu den anwesenden Schülern der 2. Klasse gewandt: „Die Heimhilfe-Ausbildung sichert euch nicht nur einen schnellen Einstieg in den Beruf, sie bietet auch die optimale Basis für eine weitere Ausbildung im Pflegebereich.“ Dies bestätigte auch Caritas Regionalleiter Markus Lurger: „Wir bieten gerne die Möglichkeit für Praktika und nach dem Schulabschluss für einen wohnortnahen Arbeitsplatz, inklusive Weiterbildung bei Interesse. Auch wenn die Pandemie wenig schöne Bilder von diesem Beruf gezeichnet hat, so hält er doch viel Schönes bereit. Man gibt nicht nur, man erhält viel zurück an Dankbarkeit und Wertschätzung. Wir waren auf euch!“
Zukunftsweisender Beruf
Auch Landesrätin Königsberger-Ludwig wies auf die Bedeutung dieses Berufszweiges hin: „Heimhelfer sind ein ganz wichtiger Bestandteil der Hauskrankenpflege, wo es oftmals weniger um Pflege, als vielmehr um Betreuung geht. Der Mangel ist überall spürbar und wird laut demografischer Entwicklung nicht kleiner werden. Es liegt noch viel Arbeit vor uns allen. Wir warten jedenfalls sehnsüchtig auf euch als Absolventen!“ Auch Gemeindechef Thomas Raidl überbrachte seine Freude über diese neue Ausbildung und richtete folgende Worte an die Schüler: „Nutzt die Chance, die dieser Schwerpunkt bietet, aber vergesst nicht darauf, es werden Menschen gesucht, nicht nur Fachkräfte! Und was man in diesem Beruf zurückbekommt, ein Dank, ein Lächeln, ist mehr, als sich mit Geld bewerten lässt.“
Förderung mittels NÖ Bildungsscheck
Wer sich für diesen Ausbildungszweig entscheidet, wird finanziell vom Land unterstützt. Das monatliche Schulgeld beträgt in der Fachschule 99 Euro (zwölf Mal) und 100 Euro pro Semester für Hilfsmittel. Das ergibt eine Summe von knapp 1.400 Euro. Über den NÖ Bildungsscheck erhält man bis zu 1.300 Euro zurück.
Betreuungspaket Gleiß
Bis jetzt war die im an die Schule angeschlossenen Betreuten Wohnen angebotene Pflege extern vergeben. In Zukunft kann durch diese Ausbildung daran gedacht werden, für die 29 Wohneinheiten ein Betreuungspaket Gleiß zu schnüren. Wie Bürgermeister Raidl versicherte, wird es eine zudem eine weitere Ausbaustufe des Betreuten Wohnens geben. 18 neue Wohneinheiten sind in Planung.
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