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Blogger aus Leidenschaft: ZWalk umfasst bereits 3000 dokumentierte Kilometer

Katharina Vogl, 11.05.2017 07:26

ZWETTL. Gut 350 Touren sowie rund 3000 dokumentierte Kilometer findet man auf ZWalk - dem Wanderblog. Im November 2008 startete das Projekt, knapp neun Jahre später ist die Begeisterung noch immer dieselbe. Tips hat Blogger Johann und seine Frau Doris Berger besucht.

Sie bezeichnen sich als "Genusswanderer", Dorli und Johann Berger. Fotos: J. Berger/zwalk.at
  1 / 2   Sie bezeichnen sich als "Genusswanderer", Dorli und Johann Berger. Fotos: J. Berger/zwalk.at

„Momentan liegen wir bei täglich 150 bis 170 Lesern, wenn die Wandersaison losgeht wird sich das sichtlich steigern“, freut sich Johann Berger. Seine erste Arbeit morgens ist den PC aufzudrehen, um Mails und etwaige Reaktionen auf den Blog zu checken. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht gewandert wird, derzeit ist er mit seiner Frau am Großen Bärentrail unterwegs.

355 Touren online

Mit kleinen Ausnahmen beschränkt er sich auf die Region rund um Zwettl, im weiteren Sinne auf den Bezirk, das Waldviertel. Jeden Freitag geht eine neue Wanderung online. Mittlerweile sind auf www.zwalk.at an die 355 Touren zu finden, themenspezifisch unterteilt und für den Leser so übersichtlich strukturiert. Fotos, GPS-Daten, kleinere und größere Besonderheiten sowie geschichtliche Hintergründe bei jeder Strecke dürfen ebenso nicht fehlen. Mittels eigenen Programms bereitet sich Johann Berger auf die Wanderungen vor.

Großen Wert legt er auf die praktische Aufbereitung: „Ich überlege mir immer, was für einen fremden Wanderer wichtig sein könnte.“ Welche Punkte und Ansichten gilt es zu berücksichtigen? Wo ist die Infotafel platziert? Wo läuft man Gefahr, sich zu verlaufen? Grundsätzlich werden alle Fotos in Gehrichtung gemacht. Jedes Bild im Blog stammt von ihm. „Mir ist ganz wichtig, dass alles nachvollziehbar ist, jede Aufnahme ist authentisch, das heißt, ich war auch vor Ort. Nach einer Stunde Wanderung komme ich mit rund 250 Fotos nach Hause“, schmunzelt Berger. Nach 3000 dokumentierten Kilometern ist noch lange nicht Schluss, viele Wanderwege warten noch darauf, erforscht zu werden.

Jährliche Schwerpunkte

Jedes Jahr setzen die Bergers sich Schwerpunkte, so wie die aktuellen Wanderungen im Raum Gutenbrunn, Bärnkopf und Pöggstall, wo das wanderfreudige Ehepaar die (unmarkierte) Fürnbergsche Poststraße aus dem Jahr 1780 erkundete. Oder den Purzlkamp, von der Quelle bis zur Mündung, von Winter bis Herbst - immer in kleinen Etappen.

Johann und „Dorli“ Berger bezeichnen sich als Genusswanderer, Weitwandern oder gar Pilgern, das wäre nichts für sie. „Beim Wandern kann ich abschalten, Probleme sind in der Natur wie weggeblasen“, beschreibt der Zwettler die Faszination. Denn Stress habe der Techniker in seinem Beruf genug gehabt. Richtig eintauchen und sich einlassen auf die Natur, die ersten Frühlingsboten bewundern oder Schmetterlinge beobachten.“Ich würde gerne mal ein Rendezvous mit einem Fuchs haben“, lacht Berger, für den Begegnungen mit Tieren zu den schönsten Erlebnissen zählen.

Beide sprechen von einem Glück, im Waldviertel geboren zu sein, das geprägt ist von traumhaften Gegenden rund um den Stausee, über jene bei Rappottenstein und Schönbach, wo man meint, man sei im Voralpenland bis hin zu den tiefen Wäldern rund um Bärnkopf. „Wenn man da wohnen darf und noch dazu hier arbeiten kann, dann ist das Lebensqualität.“ In Zwettl sei man in der Stadt und trotzdem am Land, freut sich Johann Berger, der im nächsten Atemzug vom Gelände des Zwettltals schwärmt.

Ausstellung im klemuwa

Im kleinsten Museum des Waldviertels, dem klemuwa in Langschlag bei Grafenschlag, läuft noch bis 17. September die Ausstellung „Waldviertlerisches zum Wundern“. Merkwürdiges, Besonderes und Kurioses aus der Region wurde von Museumsbetreiber Georg Walter und Johann Berger zu einer Ausstellung zusammengetragen.

Marterlhomepage

Fast jungfräulich ist übrigens Bergers Marterlhomepage zcrux.zwalk.at, wo Kleindenkmäler rund um Zwettl abgebildet sind. Sie erzählen von Krieg und Krankheit, von Sitten und Gebräuchen und geben mitunter auch Rätsel auf. Das neueste Denkmal steht übrigens bei der Zwettler Umfahrung, unter der Brücke im Demutsgraben – eine Tradition bei großen Bauprojekten, wie Johann Berger weiß.


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