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Ein immer häufigerer Tatort: das Internet

Katharina Vogl, 05.04.2017 11:00

BEZIRK ZWETTL. Internetkriminalität macht auch vor dem ländlichen Raum nicht Halt. Tips bat den Kommandanten der Polizeiinspektion Zwettl, Alfred Lugauer, zum Gespräch.

Auch im Bezirk häufen sich die Fälle von Internetkriminalität. Foto: Wodicka
  1 / 2   Auch im Bezirk häufen sich die Fälle von Internetkriminalität. Foto: Wodicka

„Wir können aus unserer Erfahrung heraus sagen: Die Internetkriminalität ist auch im Bezirk am Steigen“, erläutert Chefinspektor Alfred Lugauer im Interview. Vor allem die letzten Jahre sieht sich die Polizei zunehmend mit solchen Straftaten konfrontiert. Niederösterreichweit wird hier ein Plus von 37,5 Prozent verzeichnet. Und auch im Bezirk ist eine rund 30-prozentige Steigung zu beobachten.

In unserer Region betreffe das in erster Linie Online-Betrugsdelikte, alle paar Tage werde man mit einem solchen Fall konfrontiert, so Lugauer. Erst letztens habe eine Dame online einen vermeintlichen Kühlschrank bestellt, das Geld schließlich auf ein rumänisches Konto überwiesen, das eigentlich gekaufte Objekt jedoch nie erhalten. Das Beispiel ist leider kein Einzelfall, wie Chefinspektor Lugauer weiß.

„Vor allem wenn es sich um ein Angebot außer Verhältnis handelt, das beispiellos günstig ist, sollte man stutzig werden.“ Hier gelte es, die Seriosität des Anbieters zu überprüfen, zu schauen, ob es sich um eine österreichische Kontonummer handelt. Vor allem bei jenen in Übersee, Russland oder Ukraine sei Vorsicht geboten.

Darknet

Während sich vielerorts das Darknet, also das „anonyme Netzwerk“ zu einem echten Problem herauskristallisiert, ist das im Bezirk glücklicherweise noch kein großes Thema. An einen konkreten Fall, wo Suchtgift im Spiel war, erinnert sich Alfred Lugauer, wobei „die Dunkelziffer hier mit Sicherheit eine hohe ist“. Die Ermittlungen in solchen Fällen gestalten sich als äußerst schwierig, da es sich beim Darknet um einen verschlüsselten Bereich des Internets handelt, welcher nur mit einem bestimmten Browser zugängig ist. Für manche ein Anreiz auch illegale Gegenstände wie Drogen oder Waffen über die Plattform zu vertreiben.

Ermittlungen weit schwieriger

Ermittlungen im Bereich Internetkriminalität bedeuten für die Polizei gleichzeitig auch, mehr mehr Zeit hinter dem Schreibtisch zu verbringen. Im Gegensatz zu „handfesten“ Taten draußen auf „der Straße“, ist bei IT-Delikten der Sachverhalt oft weitläufiger, nicht an Regionen gebunden und schwammiger. Der „logistische und rechtliche Aufwand ist hier enorm.“ Ohne Spezialisten sei vieles nicht mehr nachvollziehbar.

„Von utopischen Szenarien in den bekannten CSI-Serien, dass zum Namen gleich das Foto und der Lebenslauf des Verdächtigen auf dem Bildschirm erscheint, sind wir leider weit entfernt“, so Lugauer.


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