Move Inclusion - Bewegung anders spüren!
Bei diesem Projekt erlebten unsere Volksschulkinder im Turnunterricht, wie sich sportliche Bewegungen mit unterschiedlichen körperlichen, sensorischen und kommunikativen Einschränkungen anfühlen. Die Übungen ermöglichen einen Perspektivenwechsel und fördern in erster Linie Empathie, Teamfähigkeit und soziale Sensibilität.
Die Kinder bewegen sich dabei durch verschiedene Situationen, die typische Alltagssituationen von Menschen mit Beeinträchtigungen spielerisch erfahrbar machen.
Ziele des Projekts:
Bewegungs- und sportpädagogische Ziele:
- Erweiterung des motorischen Repertoires
- Kennenlernen neuer Bewegungsformen
- Schulung von Gleichgewicht, Koordination und Körperwahrnehmung
- Förderung von Teamarbeit und Kooperation
Soziale und emotionale Ziele:
- Abbau von Berührungsängten gegenüber Menschen mit Beeinträchtigung
- Förderung von Empathie
- Sensibilisierung für Vielfalt und unterschiedliche Bedürfnisse
- Stärkung des Klassenzusammenhaltes
Kognitive Ziele:
- Reflexion eigener Bewegungsfähigkeiten
- Erkennen von Barrieren im Alltag
- Stärkung von Problemlösekompetenzen
Projektablauf:
Zu Beginn besprachen wir mit den Kindern, was eine Beeinträchtigung bedeutet und welche Gefühle damit verbunden sein können.
Durch Beispiele aus dem Schulalltag - da wir auch Kinder mit Beeinträchtigungen an unserer Schule haben - setzten sich die SuS bewusst mit unterschiedlichen Lebensrealitäten auseinander. Anschließend arbeiteten wir fächerübergreifend weiter.
Die Kinder bastelten Brillen, mit denen sie im Turnunterricht erlebten, wie es ist, schlecht zu sehen bzw. sogar blind sich durch den Raum bewegen zu müssen.
In den Pausen probierten sie aus, wie herausfordernd es sein kann, ohne Hände zu essen.
Vor allem im Turnunterricht erfuhren die Kinder weitere Formen von Einschränkung: zB laufen mit zusammengebunden Beinen, Ballspiele nur mit einer Hand, Staffelläufe ohne Sprechen sowie ein Spiel, bei dem das Lippenlesen von der Lehrkraft für die Kinder notwendig war.
Im Musikunterricht lösten die Kinder Rechenaufgaben bei sehr lauter Musik um Reizüberflutung - wie sie bei Formen von Autismus auftreten kann - nachzuspüren.
Zum Abschluss reflektierten wir gemeinsam: Wie hat sich das alles angefühlt? Welche Erkenntnisse bleiben? So wurde Empathie, Verständnis und ein respektvolles Miteinander verstärkt.